Der Grüne Ring ist eine Kooperation von Belgershain, Böhlen, Borsdorf, Brandis, Großpösna, Leipzig, Markkleeberg, Markranstädt, Rackwitz, Schkeuditz, Taucha und Zwenkau. Außerdem gehören die Landkreise Leipzig und Nordsachsen dazu. Ein Projekt dieser Kooperation sind zwei Radwege. Der Radweg „Innerer Grüner Ring“ ist 65 Kilometer lang und führt an der Leipziger Stadtgrenze entlang und durch Markkleeberg.
Am 2. August 2014 befuhr ich den Inneren Grünen Ring. Leider konnte ich erst 13.00 Uhr losfahren und hatte gleich zum Anfang einen platten Reifen in Grünau. Auch die Wetterbedingungen waren nicht ideal: fast 30 Grad. Eine Karte des Rings hatte ich nicht, aber die zwei Radkarten „Nordraum Leipzig“ und „Südraum Leipzig“.
Bei der nördlichen Umfahrung des Kulkwitzer Sees, zweigt ein Waldweg nach Miltitz ab. Hier startete ich meine Radtour auf dem Inneren Grünen Ring. In Miltitz führt der Radweg bis zur Eisenbahnlinie Leipzig–Großkorbetha und biegt dann nach rechts ab. Auf einer kleinen Brücke überquert man den Zschampert und gelangt nach Grünau, ans nördliche Ende des WK 7.
Auf dem erst vor ein paar Jahren entstandenen Radweg an der Miltitzer Straße führt der Innere Grüne Ring nun nach Norden durch das Gewerbegebiet von Rückmarsdorf. Nach Querung der Bundesstraße 181 wird es nun ruhiger und es geht nach Burghausen. Dort wird der Saale-Leipzig-Kanal (Elster-Saale-Kanal) überquert. Beschilderung und Kartenmaterialen wichen hier ab: ich fuhr den Schildern nach, auf der Karte führt der Radweg über den Bienitz und die Richard-Leisebein-Brücke.
Auf der Burghausener Straße geht es weiter nach Gundorf zur Endstelle der Tram-Linie 7. Der Ort gehört zu den ältesten Dörfern des Leipziger Landes und heute zur Messestadt. Bekannt ist das Dorf heute durch den Schloßkrug mit seiner Entenbraterei und die Erdbeeren, die in der Gegend wachsen. Der Radweg fogt nun der Tram-Linie in Richtung Böhlitz-Ehrenberg. Übrigens führt der Radweg auch an der anderen Endstelle dieser Linie vorbei.
Der Innere Grüne Ring biegt nun nach links in den Forstweg und wird nun richtig grün. Durch die Burgaue radelte ich nun zur Neuen Luppe. Die Neue Luppe ist ein künstlich angelegter Kanal zum Hochwasserschutz. Der Kanal trägt die Hauptwasserlast der drei Flüsse nach dem Leipziger Gewässerknoten. Im Sommer ist der Wasserstand aber harmlos.
Entlang der Luppe geht es nun auf dem Elsterradweg nach Osten zum Auensee. Der Auensee – eine alte Kiesgrube – ist der Rest eines ehemaligen Freizeitparks: Den Lunapark am Auensee gab es von 1912 bis 1932. Der Radweg umrundet den See und führt dann am Wahrener Rathaus vorbei. Wegen fehlender Schilder fuhr ich hier bis zur S-Bahn Haltestelle Leipzig-Wahren und bog dann nach rechts ab. Nördlich des Wahrener Gleisdreiecks fuhr ich dann auf einen Trampelpfad zu einer Fußgängerbrücke am Ende der Damaschkestraße.
Südlich der Bahngleise ging es nördlich der Sternsiedlung zur Südtangente und auf dieser zum Viadukt in Wiederitzsch. Unter den Bahngleisen durch führt der Innere Grüne Ring nun zu Seehausener Straße zum S-Bahn Haltepunkt Leipzig-Messe. Danach biegt der Radweh rechts ab und führt zur Messe-Allee. Auf dieser fährt man, auf dem nun wieder gut ausgeschilderten Radweg, an der Neuen Leipziger Messe vorbei in Richtung Autobahnanschlußstelle Leipzig-Messegelände.
Dort geht es natürlich nicht hin. Der Radweg biegt vorher ab und führt auf einer schönen Asphalt-Piste zur Stralsunder Straße und damit nach Thekla. Von dort aus geht es über die Wodanstraße und die Portitzer Allee an Paunsdorf und Sommerfeld vorbei nach Engelsdorf. Bis dahin ist der Radweg sehr schön ausgeschildert, ab Engelsdorf gibt es dann keine Schilder mehr.
Da ich in der Gegend zum P.C.-Radwandertag schon öfters gefahren bin, fand ich den Weg dann trotzdem. Über die Baalsdorfer Straße ging es am Baalsdorfer Anger vorbei nach Holzhausen. Holzhausen ist ein schönes Straßenangerdorf, wobei nur die Kirche und ein paar Denkmäler auf dem Anger passten.
Nun ging es weiter nach Süden. Die nächste Ortschaft ist Wolks, das richtig Liebertwolkwitz heißt. Bekannt ist der Ort durch den Monarchenhügel, von dem aus zur Völkerschlacht der Kaiser von Österreich, der Zar von Russland und der König von Preußen ihre Truppen befehligten. Das Rathaus ist von 1841, der Kern vermutlich älter. Auf der Güldengossaer Straße ging es weiter nach Süden und dann nach Westen zu dem kleinen Ort Wachau.
Wachau gehört zu Markkleeberg und der Innere Grüne Ring führt hier zur Kirchenruine. 1867 wurde die neugotische Kirche in Wachau eingeweiht und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der Turm musste 1978 teilweise abgerissen werden. Der Vorgängerbau war in der Völkerschlacht beschädigt worden. Eine neue Kirche hat man nicht gebaut. In der Ruine gibt es ab und an Veranstaltungen.
Zwischen Wachau und Markkleeberg liegt die Weinteichsenke. Hier habe ich mir am 20. Oktober 2013 zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht das Reenactment angesehen, also die Gefechtsdarstellung auf dem Südlichen Schlachtfeld. Der Radweg geht mitten durch die Senke und führt dann zum Torhaus Markkleeberg, das zum ehemaligen Rittergut gehört. Während der Völkerschlacht wurde erbittert um den Pleiße-Übergang gekämft. Hier kreuzt übrigens der Pleiße-Radweg.
Auf einer sehr bekannten Strecke ging es nun durch Markkleeberg zum Cospudener See und dann über Großzschocher nachhause. Der Innere Grüne Ring führt vom Cospudener See eigentlich über Hartmannsdorf-Knautnauendorf und Albersdorf zum Kulkwitzer See zurück. Den Bogen habe ich mir auf dieser Fahrt aber gespart.
Am 9. August 2014 bin ich noch eine kleine Seenrunde gefahren und dabei bin ich auch den Inneren Grünen Ring zuende gefahren. Auf der Norseite des Cospudener Sees zweigt der kleine Radweg des Inneren Grünen Rings ab. Zuerst geht es durch das Obere Elsterflutbecken, das im Normalfall kein Wasser enthält, und dann über die Elster, die zwischen Großzschocher und Knauthain recht idyllisch durch den Wald fliesst. Dort bin ich schon oft mit dem Kanu gewesen.
Nun geht es auf der Straße weiter. Bei starkem Wind fuhr ich auf der Rehbacher Straße an der Knauthainer Windmühle vorbei. Die Straße führt, wie der Name schon sagt, nach Rehbach. Dort befindet sich die Bienenfarm der Familie Kern. Seit 1998 gibt es dort Honig in allen Varianten und auch eine Honigschänke. Leider wegen Betriebsferien gerade geschlossen.
Nun biegt der Innere Ring nach Norden ab und führt nach wenigen Kilometern nach Albersdorf. Von dort aus geht es über Göhrenz zum Kulkwitzer See, dem (meinem) Ausgangspunkt der Ring-Reise. Ich fuhr aber nicht direkt am See entlang, sondern bog schon vorher auf den Elser-Saale-Radweg. Der endet leider immernoch am Stadtrand von Leipzig. Die Deutsche Bahn verkauft die Fläche inzwischen und Leipzig hat hoffentlich mitgeboten.
Der Trampelpfad, der mal ein Radweg werden will, hat auch seine Vorteile: Links und rechts wachsen Brombeer-Hecken. Die Brombeeren waren recht lecker. Wozu hat man schließlich eine BahnCard. Dann ging es nachhause.