Elster-Radweg (2013)

Von Greiz nach Zeitz

Am 24. August 2013 fuhr ich die erste Etappe des Elsterradweges. Ich startete leider nicht an der Quelle, weil dahin kein Zug mit Fahrradtransport fährt, sondern in Greiz. Von Plagwitz aus fuhr ich mit der Erfurt Bahn ab 8.35 Uhr nach Gera und von dort aus ab 10.05 Uhr mit dem RegioExpress 3623 nach Greiz. 10.41 Uhr kam ich in Greiz an und fuhr auch gleich los.

Greiz
Greiz

Vom Bahnhof aus führt der Elster-Radweg an Bibliothek (ehemals Lyzeum), Gymnasium (heute Lessingschule) und Stadtkirche vorbei in den Thüringer Wald. Der Trödenweg führte teilweise direkt an der Elster entlang und das letzte Hochwasser hat auch hier Schäden hinterlassen. So lag mitten auf dem Weg ein dicker Baum. Beim Gestüt Bretmühle wurde es dann etwas dicker. Die Fußgängerbrücke war leider so beschädigt, dass sie nicht überquert werden konnte.

Weiße Elster bei Bretmühle
Weiße Elster bei Bretmühle

Rechts daneben befand sich aber eine Betonplattenfurt. Ich beschloss den Fluß zu durchfahren, zog aber vorsichthalber die Schuhe aus und krempelte die Hosen hoch. Das war eine gute Idee, denn nach einem Meter rutschte ich mit dem Fahrad weg und mußte es schieben. Die Platten waren verdammt rutschig. Ich der Mitte wurde die Hose dann doch ein bissel nass, aber ich kam unbeschadet am anderen Ufer an.

Waltersdorf
Waltersdorf

Dann ging es kilometerweit bergauf. Teilweise habe ich einfach geschoben, weil es mir zu anstrengend wurde. Dann ging es kilometerweit bergab. Nicht nur der Radweg führt übrigens an der Elster entlang, sondern auch die Bahnlinie auf der ich am Vormittag gefahren bin. Alles sehr idyllisch.

Weiße Elster bei Gera
Weiße Elster bei Gera

Bei Wünschendorf gab es dann eine ausgeschilderte Umleitung. Mein Tourenrad schlug sich wacker, aber der Radweg war im ersten Teil eher für MTBs geeignet. Dann folgte auch schon Gera. Hier gefiel mir auf Anhieb die kleine Wildwasserstrecke der Elster, die künstlich angelegt wurde. Auch in Gera mußte ich eine Umleitung fahren, da der Radweg dort beim Hochwasser weggespült wurde. Hier gab es keine Schilder.

Schwarzbierbrauerei Bad Köstritz
Schwarzbierbrauerei Bad Köstritz

Nun führt der Radweg unter der A4 hindurch nach Bad Köstritz. Der Ort ist ja durch sein Bier bekannt. Die zugehörigen Hopfenfelder habe ich etwas später entdeckt. Hier folgte ich den falschen Schildern und landete auf dem Städtekette-Radweg. So kam ich nach Caaschwitz und nach Hartmannsdorf. Dort bog ich nach rechts ab, um wieder auf den Elster-Radweg zu gelangen.

Aussichtspunkt am Sachsenberg
Aussichtspunkt am Sachsenberg

Nun ging es wieder bergauf, bis in 243 Meter Höhe, auf den Sachsenberg. Dort überquert der Radweg die Landesgrenze zu Sachsen. An einem aus Holz gebauten Aussichtsturm mit Rastplatz machte ich eine kleine Pause und genoss die Aussicht. Dann ging ees wieder bergab zur Elster. Aber schon im nächsten Dorf (Dietendorf) ging es wieder nach oben.

Schloss Moritzburg
Schloss Moritzburg

An einem Mühlgraben entlang führt der Radweg nun nach Zeitz. Dort guckte ich mir noch das Schloss Moritzburg an. Dann ging es zum Bahnhof, der für so eine große Stadt recht peinlich ist. Da funktionierte weder der Fahrkartenautomat, noch der Fahrstuhl. Aber die ErfurtBahn war pünktlich und setzt mich für 8.30 Euro wieder in Leipzig ab.

Von Zeitz nach Leipzig

Auch bei der zweiten Etappe startet ich 8.35 Uhr am Bahnhof Leipzig-Plagwitz. Ich fuhr wieder mit einem Stadler RegioShuttle der ErfurtBahn. Diesmal nur mit einem anderen Radler, den ich vom PC-Radwandertag kannte. An dem trostlosen Bahnhof in Zeitz traf ich 9.04 Uhr ein.

Bahnhof Zeitz
Bahnhof Zeitz

Auch diesmal führte die Zugfahrt an den Stationen der heutigen Strecke vorbei. In Zeitz überquerte ich die Weiße Elster und fuhr direkt auf dem Radweg weiter. Zuerst ging es zum Stadion und am Tiergarten vorbei nach Norden in Richtung Zangenberg. Unterwegs gab es einen Baumlehrpfad – da hat sich jemand Mühe gegeben.

Baumlehrpfad
Baumlehrpfad

Nun führte der Elster-Radweg über Göbitz, Krimmlitz und Reuden nach Predel. Der Ort feierte just an diesem Tag seinen 859. Geburtstag. Ab Profen führte der Radweg dann völlig anders weiter, als auf meiner Karte. Es ging nun weit westlich von Elster und der B2 auf Rüttelpflaster- und Staubwegen nach Pegau.

Pegau
Pegau

Von Pegau aus bis zum Elsterstausee in Hartmannsdorf bin ich die folgende Strecke bereits zur Neuseenland-Radtour gefahren. In Wiederau gibt es die UKW-Sendeanlage und ein Barockschloss zu sehen. Bei Zitschen gibt es einen Zufluss der Elster zum Zwenkauer See und in Knautnauendorf einen Abfluss des Sees in die Elster. Beim Letzten Hochwasser war der Zufluss der hilfreich.

Beton-Elster bei Kleindalzig
Beton-Elster bei Kleindalzig

Die Elster wurde wegen des Braunkohleabbaus in einem Betonbett um den damaligen Tagebau – heute Zwenkauer See – herumgeführt. Ich überquerte die Elster bei Kleindalzig, da die Brücke in Zitschen erneuert wird, und fuhr ein Stück auf der Bundesstraße. Am Aussichtspunkt gibt es einen kleinen Imbiss, wo ich Schaschlik mit Bratkartoffeln futterte.

Knauthainer Wehr
Knauthainer Wehr

Nun ging es um den Zwenkauer See weiter, am Elsterstausee vorbei zum Wehr in Knauthain. Hier kann die Elster völlig gesperrt werden. Das Wasser fliesst dann nach rechts in das Obere Elsterflutbett. Das ist normalerweise ohne Wasser und endet kurz nach der Brückenstraße im Elsterflutbett. Der Radweg führt hier gemütlich durch den Zschocherschen Winkel.

Wassersportanlage

Wassersportanlage

In Großzschocher gibt es ein weiteres Wehr, diesmal mit einer Rutsche in der Mitte. Hier, und auf den folgenden 200 Metern, trainierten früher die DDR-Olympia-Kanuten. Später wechselten sie dann auf den Eiskanalnachbau in Zwickau. Heute trainiert der Nachwuchs am Kanupark am Markkleeberger See. Am Wehr ist nun die Wassersportanlage des LSVSW.

Teilungswehr
Teilungswehr

Am Teilungswehr teilt sich die Elster in eine Altarm, welcher durch Kleinzschocher, Schleußig und Lindenau fliesst und am Palmgartenwehr in das Elsterbecken fliesst. Der andere Arm heißt Elsterflutbett und vereinigt sich dann mit dem Rest der Pleiße. Am Palmgartenwehr fliesst dann auch dieser Arm ins Elsterbecken. Hier endet nun der zweite Teil dieser Radtour.

Von Leipzig nach Halle

Am 17. August 2013 fuhr ich die letzte Etappe des Elster-Radweges. Zuerst ging es mal zu Sachsen-Brücke in Leipzig, wo das Leipziger Wasserfest stattfand. An einem Stand gab es für mich Lachsbrötchen für 3.50 Euro. Dann ging es rechtsseitig des Elster-Flutbettes los.

Leipziger Wasserfest
Leipziger Wasserfest

Das Flutbett ist ein künstlicher Wasserlauf des Leipziger Gewässerknotens der zum Hochwasserschutz angelegt wurde. Am Palmgartenwehr fliesst auch der Altarm der Elster ins Flutbecken. Vorher zweigt noch die Kleine Luppe ab, die durch Leutzsch fliesst. Auf der rechten Seite fährt man am Sportforum vorbei. Das Stadion heißt inzwischen RB-Arena.

Nahle, Neue Luppe und Elster
Nahle, Neue Luppe und Elster

Dann teilt sich das Flutbecken in drei Flüsse: Zuerst links die Nahle, die in die Kleine Luppe fliesst. Rechts zweigt die Elster ab, die sich später mit der Parthe vereinigt. Außerdem endet ein kurzes Stück weiter der Elstermühlgraben. Als Drittes geht das Elsterbecken in die Neue Luppe über. Das ist ein eingedeichter Hochwasserdurchlauf, an dem der Radweg nun entlangführt.

Parkeisenbahn und Auensee vom Luppedeich
Parkeisenbahn und Auensee vom Luppedeich

Nach der Bogenschiessanlage von MoGoNo folgt der Auensee, den eine kleine Liliputbahn umringt. Der Auensee entstand durch Kiesabbau. Der Kies wurde für den Bau des Leipziger Hauptbahnhofes verwendet. Die Kiesgrube wurde geflutet und ein Freizeitpark angelegt: der Luna-Park. Der See ist sehr instabil. Auch gab es 2008 ein großes Fischsterben. Tiefenwasserbelüftungsanlagen versorgen den See inwischen mit Sauerstoff.

Elster und Schloss Lützschena
Elster und Schloss Lützschena

In Lützschena machte ich mal kurz eine Abstecher zum Schloss. Dort fliesst gemütlich die Elster. Eine Auwaldstation gibt es auch. Ein Stück weiter biegt der Radweg in die Luppenaue ab. Auf der anderen Seite der Luppe ist der Schlobachshof. Die Gaststätte liegt im Überflutungsgebiet des Auenwaldes und wurde inzwischen aufgegeben.

Autobahnbrücke bei Schkeuditz
Autobahnbrücke bei Schkeuditz

Noch ein Stück weiter mündet der Zschampert – nachdem er den Saale-Elster-Kanal unterquert – in die Luppe. Nicht weit davon steht die Domholzschänke – das Ziel zahlreicher Klassenfahrten in meiner Kindheit. Der Radweg biegt allerdings in den Wald ab, führt ein Stück die Bundesstraße 186 entlang und gelangt dann zur Elster. Dort geht es unter der Autobahn A9 hindurch.

Luppemündung
Luppemündung

Danach mündet die Luppe in die Elster. Die Elster fliesst hier nun weiter eingedeicht nach Sachsen-Anhalt. Ich machte mal ein kleine Pause und trank einen Schluck der mitgebrachten Cola. Bei Raßnitz überquerte ich mal die Elster und sah mit auf der gegenüberliegenden Seite den Raßnitzer See an. Das ist, genau wie der folgende Wallendorfer See, ein Tagebau gewesen.

Raßnitzer See
Raßnitzer See

Bei Lochau biegt der Radweg von der Elster ab und führt durch verschiedene Ortschaften nach Halle. Hier unterquerte ich die mit 8.6 Kilometer längste Brücke Deutschlands, die aber noch nicht ganz fertig ist. Mit der Saale-Elster-Talbrücke überquert die Eisenbahn das Naturschutzgebiet Saale-Elster-Aue.

Bahnbrücke bei Halle
Bahnbrücke bei Halle

In Halle geht es dann durch Ammendorf hindurch nach Beesen. Dabei geht es ordentlich bergauf und bergab. Nun folgt wieder eine Elsterbrücke: die Schafbrücke. Über die 1733 gebaute Brücke führt früher die Heerstraße nach Magdeburg. 1945 wurde die Brücke durch die Wehrmacht teilweise gesprengt und 1946 wieder aufgebaut.

Schafbrücke
Schafbrücke

Ein Stück weiter im Stadtteil Silberhöhe mündet die Elster nach 245,4 Kilometern in die Saale. Vorher muß man nochmal bergauf, um zu einem Aussichtspunkt zu gelangen, an dem der Elster-Radweg endet. Von dort aus gelangt man über eine Straße zum Saale-Radweg.

Elstermündung
Elstermündung

Auf dem Saale-Radweg, den ich in diesem Streckenabschnitt schon zweimal befuhr, ging es ins Zentrum vom Halle und zum Bahnhof. Von dort aus brachte mich die S-Bahn wieder nach Leipzig.

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