Am 19. April fuhr ich von Leipzig nach Halle auf dem Elster-Radweg. Da ich den Elster-Radweg schon einmal komplett gefahren bin, kann man eine ausführliche Beschreibung dort nachlesen. Start war an der Sachsenbrücke, die ihren Namen in Erinnerung an den Seitenwechsel der sächsischen Truppen von Napoleon Bonaparte zu den Verbündeten während der Völkerschlacht zu Leipzig im Jahr 1813.
Das Elsterbecken entstand bis 1925, die Brücke bis 1928 in ihrer heutigen Ausführung. Für die Leipziger Radfahrer stellt die darüber führende Anton-Bruckner-Allee eine wichtige Verbindung vom Westteil der Stadt zum Zentrum dar. Der Elster-Radweg führt nun an der rechten Seite des Elsterflutbeckens entlang.
Das Elsterflutbecken ist eigentlich zum Hochwasserschutz gedacht, hatte aber immer mit den Elster-Sedimenten zu kämpfen. Der Schlamm, der früher abgebaggert wurde, wurde zum Auffüllen von Flächen links und recht des Beckens verwendet, sowie zum Verfüllen des alten Flußverlaufs. Zum Beispiel die Festwiese und das Zentralstadion (heute RB-Arena) wurden mit dem Elster-Schlamm gebaut.
Heute möchte man das Flutbecken in ein stehendes Gewässer verwandeln und nur noch bei Hochwasser benutzen. Die Elster soll wieder im alten Bett fliessen und dort mit höherer Fließgeschwindigkeit die Sedimente mitnehmen.
Nach der RB-Arena teilt sich das Flutbecken in drei Flüsse: Zuerst links die Nahle, die in die Kleine Luppe fliesst. Rechts zweigt die Elster ab, die sich später mit dem Elstermühlgraben und der Parthe vereinigt. Als Drittes geht das Elsterbecken in die Neue Luppe über. Das ist ein eingedeichter Hochwasserdurchlauf, an dem der Radweg nun entlangführt.
Nun geht es am Auensee vorbei auf dem Deich entlang bis nach Lochau. Zwischendurch biegt der Radweg mal kurz in den Wald ab, führt ein Stück die Bundesstraße 186 entlang, unter der Autobahn A9 hindurch und dann geht es auf dem Damm weiter. Stationen sind zwischendurch Lützschena, Schlobachshof, Schkeuditz und Raßnitz. Die Tour ist übrigens 40 Kilometer lang.
Kurz vor Halle trifft man dann auf die längste Brücke Deutschlands. Die Elster-Saale-Talbrücke ist mit insgesamt 8.6 Kilometern auch die längste Fernbahnbrücke Europas. Die Brücke gehört zur Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und überquert das Naturschutzgebiet Saale-Elster-Aue. In Halle geht es dann bis zur Schafbrücke weiter, deren rechter Teil aus dem Jahr 1733 stammt. Der linke Teil wurde 1946 wiederaufgebaut, da die Wehrmacht die Brücke im Krieg gesprengt hatte.
Gleich danach, es geht ordentlich bergauf, vereinigt sich die Elster mit der Saale. Ich futterte hier Kuchen, den ich unterwegs bei einem Bäcker gekauft hatte. In Halle wird die sonst recht flache Strecke dann doch etwas anstrengend. Nun ging es auf dem Saale-Radweg weiter, der dann recht gemütlich auf einer alten Bahnstrecke zur Saale führt.
An der Mansfelder Straße fuhr ich über die Herrenstraße zum Radweg neben der Hochstraße und über den Waisenhausring zum Leipziger Turm. Von dort ging es zu Fuß die Leipziger Straße entlang zum Hauptbahnhof. Die S-Bahn 3 verpasste ich knapp und so fuhr ich mit der S5X zurück nach Leipzig. Es gab Kaffee und Gummibärchen.