Wermsdorf

Am 14. September 2013 war ich wieder in Wermsdorf. Diesmal bin ich erst sehr spät losgefahren: 10.03 Uhr ab Bahnsteig 19 mit dem Regio Richtung Dresden. Der Zug war ziemlich voll und eigentlich hätte ich mit meinem Fahrrad garnicht mehr reingepasst. Aber die nette ZuB machte etwas Platz.

Kirche Luppa
Kirche Luppa

Bis Dahlen kostete das MDV-Ticket 8.30 Euro. Vom Haltepunkt in Dahlen ging es dann auf der Landstraße mit Radweg nach Luppa. Dort wurde die B6 gekreuzt. Luppa hat ein Naturbad, eine Kirche und einen Zigarettenautomaten. Dann fuhr ich auf der S24 – Dahlener Straße – nach Wermsdorf. Eine enge Straße, wo Autofahrer gewagte Überholmanöver machten.

Altes Jagdschloss Wermsdorf
Altes Jagdschloss Wermsdorf

Wermsdorf kenne ich bereits aus dem Jahr 2012. Damals war ich beim Hortseeabfischen und hab Fisch gekauft. Im Ort fährt man direkt auf das Alte Jagdschloss zu. Davor steht ein Denkmal für den sächsischen König Albert, der hier öfters vorbei kam. Geich daneben steht die Kirche und ein Bismarck-Denkmal vom Männergesangsverein Liedertafel.

Jagdschloss Hubertusburg
Jagdschloss Hubertusburg

Diesmal war die Jagdresidenz Hubertusburg das Ziel der Reise. Im Ort ist das recht gut ausgeschildert und am Jagdschloss gibt auch Parkplätze. Die gesamte Schlossanlage ist riesengroß. Der Freistaat Sachsen hat Millionen in die Restaurierung der Schloßanlage gesteckt. Bislang wurde die Anlage aber nur als Krankenhaus und Archiv genutzt. Eine Ausstellung macht das Jagdschloss nun erstmals wieder für Besucher zugänglich.

Jagdschloss Hubertusburg
Jagdschloss Hubertusburg

Das Schloss wurde ab 1721 errichtet. Es diente als kurfürstlich-sächsisches Jagdschloss und war Nebenresidenz des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August des Dritten. Der Siebenjähriger Krieg (1756–1763) wurde hier mit einem Friedensvertrag zwischen Preußen, Sachsen und Österreich beendet – also vor genau 250 Jahren.

Jagdschloss Hubertusburg
Jagdschloss Hubertusburg

Der Ausstellungsbesuch kostete übrigens 5 Euro. Zu sehen waren Jagdwaffen, Weidbesteck, Porzellan, Münzen, Möbel und Bilder in sechs Räumen. Dazu gab es einen ausführlichen Katalog. Ich freute mich natürlich besonders, dass eine richtige Königin auf mich wartete. Da macht man gern ein paar Fotos. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 3. November zu sehen.

15. Wermsdorfer Fischkönigin
15. Wermsdorfer Fischkönigin

Bereits seit 2007 kann man in einem anderen Haus eine Ausstellung zu Karl Hans Janke sehen. Für 2.50 Euro kann man sich den Dokumentarfilm „Genie und Wahnsinn – Der Fall Janke“ ansehen. Außerdem sind Modelle und Zeichnungen zu sehen – vom Raumschiff bis zum Atom-Traktor. Auch zwei Stammbücher sind zu sehen.

Raumschiff-Modell von Karl Hans Janke
1. Deutsches Weltraumschiff – Modell von Karl Hans Janke

Janke lebte von 1950 – 1988 in den Kliniken Hubertusburg. „Ich bitte, die Bilder und Alben aufzubewahren, mit den vielen Zeichnungen und Modellen, die ich für Euch Menschen geschaffen habe.“, schrieb er in seinem Testament. Heute verwaltet der Rosengarten e.V. seine Werk. Infos gibt es unter www.karl-hans-janke.de.

Atom-Traktor, Zeichnung von Karl Hans Janke
Atom-Traktor, Zeichnung von Karl Hans Janke

Dann ging es wieder zurück nach Dahlen, wo auch gleich der Regio nach Leipzig fuhr. Nochmal schönes Wetter erwischt, bevor der Herbst beginnt.

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