Recht kurzfristig hatte ich mir überlegt die Saale-Radtour zu starten. Die Hotels muss ich mir nun unterwegs suchen. Zuhause hab ich noch grob die Streckenplanung gemacht und beschlossen nach Übernachtungen in Jena und Naumburg erstmal nachhause zu fahren – es liegt ja auf der Strecke. Bereits im Winter hatte ich überlegt, die ersten 170 Kilometer (von der Saalequelle bis nach Saalfeld) wegzulassen. Der Bikeline-Führer schreibt, diese Strecke sei nur für sportliche MTB-Fahrer.
So fuhr ich 10.26 Uhr mit dem EBx 37447 nach Saalfeld. Der Zug stand außerhalb der Bahnhofshalle auf Gleis 10a. Mit dem „Stadler RegioShuttle RS1“ (der Erfurter Bahn) fuhr ich zum ersten Mal. Sehr wenig Platz für Fahrräder und die Sitze sehr eng.
12.29 kam der Zug an. Das war schon sehr spät und so machte ich mich gleich auf den Weg. Eigentlich hätte ich mir gern die Feengrotten angesehen, aber dafür war nun keine Zeit mehr. Der Saale-Radweg führte nun drei Kilometer auf der linken Seite der Saale entlang und wechselt dann auf die andere Seite.
Nach weiteren drei Kilometer geht es linkssaalisch weiter und ich erreichte Schwarza. Zuerst empfängt einen die Papierfabrik Jass und so geht es weiter, von BASF bis Heizkraftwerk. Wieder zwei Kilometer weiter wird wieder die Flußseite gewechselt und dann kommt auch schon Rudolstadt.
Auf Schloß Heidecksburg war ich schon einmal. So guckte ich mir nur die Thüringer Bauernhäuser in Rudolstadt an. Nun ging es rechtssaalisch durch das Tal weiter – bergauf und bergab. Die schlimmste Steigung hatte auf 250 Metern zwanzig Prozent! Da hab ich halt geschoben.
In Kahla gibt es einen Fahrradladen mit Kiosk, wo ich eine Bockwurst mit Born-Senf futterte und einen Pott Kaffee trank. Nun wurde der Saale-Radweg der schlammig. Der Regen hatte alles ordentlich aufgeweicht. Ab Rothenstein gab es dann wieder Asphalt.
Jena empfing mich mit einem rießigen Verkehrsstau an der A4-Auffahrt. Nach der Autobahn sieht man das Neubaugebiet Lobeda. Ich kam etwas vom Weg ab und fuhr auf der linken Saale-Seite an Jenoptic vorbei ins Stadtzentrum. Dort kam ich ins Paradies.
Jena-Paradies. Das ist der Fernzughaltepunkt. Ich überlegte schon, ob es sich auszahlt, zuhause zu übernachten. Ich entschied mich dann aber für das „Hotel am Paradies“: Geld im voraus, Klo im Gang, Frühstück teuer.