Elberadtour: Von Tangermünde nach Havelberg

Der Tag startete mit einem Frühstück mit Rührei und viel Kaffee im Hotel Sturm in Tangermünde. Nach Packen und Bezahlen startet ich kurz nach 9.00 Uhr. Diesmal hatte ich mich ordentlich mit Sonnencreme eingerieben, um den Sonnenbrand vom Vortag loszuwerden.

Hotel Sturm Tangermünde
Hotel Sturm Tangermünde

Nach wenigen Minuten auf dem Elbe-Radweg lies ich Tangermünde hinter mir. Auf oder neben dem Deich ging es über Hämerten, Storkau und Billberge in Richtung Arneburg. Ich fuhr recht gemütlich und so überholten mich reihenweise Radler. Ganz schön viel los.

Windpark Arneburg
Windpark Arneburg

Vor Arneburg fährt man direkt am Windpark vorbei. Ich hab mal ein Foto gemacht, da ja im weiteren Verlauf dieser Reise die Energieerzeugung noch eine Rolle spielen wird. Kaum war Arneburg erreicht, verabschiedete sich auf dem Natursteinpflaster eine Schraube meines Schutzbleches und ich mußte es mit Klebeband festbinden.

Reste der Arneburg
Reste der Arneburg

In Arneburg besichtigte ich den Burgberg. Danach mußte ich zehn Minuten warten, weil ein Betonmischer den schmalen Weg rückwarts hinauffahren wollte. Happy Beton. Auf dem Rüttelpflaster ging es weiter Richtung Ellingen. An der Bahnlinie fuhr ich dann auf der Landstraße weiter zum Gewerbepark Arneburg.

Zellstoffwerk im Industriepark
Zellstoffwerk im Industriepark

Dort befindet sich nicht nur HappyBeton und das modernste Zellstoffwerk Europas, sondern auch das ehemalige Kernkraftwerk Stendal. Neben den Reaktoren in Rossendorf, Rheinsberg und Greifswald (dort war ich schon), baute die DDR hier ein KKW, welches mit 4000 Megawatt das größte der DDR (und der Bundesrepublik) gewesen wäre.

KKW Stendal
KKW Stendal mit Pferden

Es ist allerdings nie in Betrieb gegangen, wurde 1991 stillgelegt und nun bis auf die große Halle komplett abgerissen. Da hier nie etwas gestrahlt hat, kann man das problemlos machen. Der Elbe-Radweg führt hier übrigens in einem großen Bogen über Hohenberg-Krusemark am KKW vorbei.

Gedenkstein bei Osterholz
Gedenkstein bei Osterholz

Nachfolgend ging es nach Norden. Bei Osterholz und Altenzaun fand am 26. Oktober 1806 ein Gefecht zwischen Oberst von Yorck (Preussen) und den napoleonischen Truppen statt (Vierter Koalitionskrieg). Yorck gewann und bekam einen Gedenkstein.

Kirchruine Wüstung Käcklitz
Kirchruine Wüstung Käcklitz

In der Wüstung Käcklitz – einen Kilometer nach Rosenhof – kann man eine frühgotische Backstein-Kirchruine besichtigen. Der Kirchturm ist besteigbar. Die Wände verziehren zahlreiche Inschriften, teils kyrillisch. Im Jahr meiner Geburt wurde hier alles aufgegeben.

Berge
Berge

Beim Büttnershof (schickes Hotel-Gutshaus) teilt sich der Radweg und man hätte über die Elbe nach Sandau und von dort nach Havelberg fahren können. Ich beschloss aber einen Abstecher nach Werben zu machen. Unterwegs – in Bergen – gibt es eine sehenswerte Kirche. Der Schlüssel ist beim Bäcker am anderen Ende des Dorfes.

St. Johanniskirche Werben
St. Johanniskirche Werben

Die Hansestadt Werben – die kleinste Hansestadt Deutschlands – hat eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 12. Jahrhundert – die St. Johanniskirche. Ebenfalls sehenswert sind das Rathaus und die Salzkirche. Aus dem 15. Jahrhundert ist das Elbtor, ein Rest der alten Stadtbefestigung.

Elbtor Werben
Elbtor Werben

Nun ging es über fünf Kilometer neben dem Deich entlang in einem Bogen wieder nach Süden. Zwischendurch mußte ich mal die Sonnencreme erneuern und schon seit Berge irritierte mich eine seltsame gelbe Linie auf der Bikeline-Karte. Auch die Fähre bei Räbel irritierte.

Fähre Räbel
Fähre Räbel

Das sollte eigentlich eine Gierseilfähre sein. Das Gierseil lag auch im Wasser, aber die Fähre fuhr mit Motor, vermutlich wegen dem hohen Wasserstand. Etwas nördlich der Fähre mündet die Havel (zum erstem Mal) in die Elbe. Drei Kilometer später überquert man die Havel um nach Havelberg zu gelangen.

Havelberg
Havelberg – Blick von der Steintorbrücke zum Dom

Die Altstadt der Hansestadt Havelberg liegt auf einer Flußinsel – einem Werder. Hier befindet sich St. Laurentius, das Rathaus und ein kleiner Laden, wo man Cola und Eis kaufen kann. Was ich auch tat. In der Altstadt ist nicht mehr viel los, seit diverse Billig-Läden der Insel „das Wasser abgraben“.

Havelberg
Havelberg – Blick vom Dom auf die Insel

Vor dem Dom – der an diesem Tag leider nicht zu besichtigen war – trank ich die Cola. Dann besuchte ich noch den Wasserturm, wo ein Kneiper seine Getränke kühlt. Das Abendbrot kaufte ich diesmal bei Netto und machte mich dann auf den Weg zu Hotel „Am Hafen“. Es liegt tatsächlich am Hafen und ist – gegenüber der gestrigen Bude – die Luxus-Variante. Und auch entsprechend teuerer.

Wasserturm
Wasserturm

Dann gings nochmal zum Frisör und dann machte ich mich an die Planung für den nächsten Tag.

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