Elberadtour: Von Havelberg nach Wittenberge

Der Tag begann – gründlich ausgeschlafen – ohne Frühstück. Ich radelte ein Teil der Strecke, die ich am Vortag von Räbel gekommen war zurück. Das Wetter war eher schlecht: Nebelig und diesig.

Hotel Am Hafen, Havelberg
Hotel Am Hafen, Havelberg

Die Havel fliesst bei Havelberg in die Elbe. Dort zweigt aber ein Arm ab und fliesst noch ein Stück parallel zur Elbe. Bei Quitzöbel zweigt ein weiterer Arm ab und fliesst in die Elbe und bei Gnevsdorf verbinden sich beide Flüsse endgültig.

Elberadweg
Elberadweg

Am Havelberger Zusammenfluß gibt es eine Schleuse, die beide Gewässer trennt – vermutlich zum Hochwasserschutz. Darüber führt der Elberadweg, auf den Werder zwischen beiden Flüssen. Eine wunderschöne Auelandschaft – das Wetter passte dazu. Später geht es auf dem (so genannten) Mitteldeich weiter.

Wehr bei Quitzöbel
Wehr bei Quitzöbel

Bei Quitzöbel gibt es wieder eine Schleusenanlage und ein Wehr. Dort verliess ich den Elberadweg, da ich beschlossen hatte, einen kleinen Umweg nach Bad Wilsnack zu machen. Auf einem sandigen Waldweg fuhr ich nach Quitzöbel. Dort bestaunte ich die Binnendüne – eine eiszeitliche Sandablagerung.

Binnendüne
Binnendüne

Dann ging es auf der Landstraße weiter nach Lennewitz. Langsam wurde es mir etwas kühl und ich zog die Jacke über das T-Shirt. In Lennewitz gibt es eine Kirche im Jugendstil. Auch im nachfolgenden Legde steht eine interessante Kirche. Dann führt die Landstraße ein paar Kilometer durch den Wald nach Bad Wilsnack.

Jugendstilkirche Lennewitz
Jugendstilkirche Lennewitz

In Bad Wilsnack begann es zu regnen. Ich stellte mich an einen Buswartehäuschen unter und futterte eine Packung Kekse von der Tanke. Dann radelte ich noch ein Stück weiter zur Wunderblutkirche. Die Kirche St. Nikolai war einmal das berühmteste Wallfahrtsziel in Nordeuropa.

Wunderblutkirche
Wunderblutkirche

1383 setzte ein Ritter Wilsnack in Brand. In der Ruine der Kirche fand man die drei Hostien unversehrt, aber rot gefärbt. Daraufhin wurde Wilsnack Wallfahrtsort und es entstand ein reger Ablasshandel. Dieser endete 1552 als der erste evangelische Pfarrer die Bluthostien dem Feuer übergab.

Wunderblutkirche
Wunderblutkirche

Eigentlich wollte ich nun nach Rühstädt fahren, aber der Regen setzte nun richtig ein und es wurde ungemütlich. Ich zog die wasserdichten Hosen an und beschloss etwas abzukürzen: Von Groß-Lüben ging es nach Klein-Lüben und dann nach Scharleuk, wo ich wieder auf den Elbe-Radweg traf.

Umleitung
Umleitung

Zwischen Hinzdorf und Garsedow wird der Deich erneuert und so mußte hier eine Umleitung gefahren werden. Danach kommt man direkt auf die Eisenbahn-Elbebrücke Wittenberge die längste von der Deutschen Reichsbahn gebaute Eisenbahnbrücke. Sie ist 1030 Meter lang und wurde von 1982 bis 1987 errichtet.

Elbebrücke Wittenberge
Elbebrücke Wittenberge

Gleich nach Überquerung der Tauben Elbe sieht man rechts das alte Nähmaschinenwerk mit der Aufschrift VERITAS. Der dort stehende Uhrenturm ist die größte freistehende Turmuhr Deutschlands. Danach hab ich erstmal mit dem Navi das Hotel „Zur Elbaue“ in der Bahnstraße gesucht. Leider war mein Zimmer noch nicht fertig.

Uhrenturm
Uhrenturm

So machte ich noch einen Stadtbummel – teils im strömenden Regen. An der Stadtkirche und dem berühmten Steintor vorbei, ging es zum Rathaus. Dann gleich weiter zur Tanke, wo es Bockwurst und Kaffee gab. Auf dem Rückweg zum Hotel hab ich mir noch die Skulpturengruppe „Zeitreise“ von Christian Uhlig angesehen.

Rathaus Wittenberge
Rathaus Wittenberge

Dann fuhr ich zurück zum Hotel und der Tag war gelaufen. Gut das der Regentag auf diese recht kurze Etappe fiel. Morgen soll ja besseres Wetter werden…

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