Görlitz, Löbau und Bautzen

16.9.2012 – Görlitz, Löbau und Bautzen

Am Sonnabend, den 15. September 2012, besuchte ich die Städte Görlitz, Löbau und Bautzen. Der Tag begann 4.00 Uhr früh, gegen 4.45 Uhr brach ich mit dem Fahrrad nach Borsdorf auf, wo ich kurz vor 6.00 Uhr eintraf. Leider gab es in Borsdorf keine Schilder, so das ich mit dem Navi den Bahnhof suchen musste.

Bahnhof Görlitz
Bahnhof Görlitz

Das kostete gerade soviel Zeit, dass mir der Zug vor der Nase wegfuhr. Ich kaufte noch am Automaten eine Fahrradkarte, das Sachsen-Ticket hatte ich schon im Internet gekauft und ausgedruckt. 7.11 Uhr ging es dann mit dem RE 16707 nach Dresden. „Herr Borsdorf“ hatte viel Spaß und die Damen waren in Dresden ordentlich angeheitert.

Kaufhaus Görlitz
Kaufhaus Görlitz

Bei diesem Zug stieg ich in Dresden-Mitte um, und gleich an der gegenüberliegenden Bahnsteigkante fuhr dann der RB 17105 nach Görlitz. Der Zug war recht voll, der Fahrradplatz schon belegt, die Zugansagen teilweise in sorbisch, aber ich kam 10.15 Uhr in Görlitz an. Zuvor kündigte sich die Stadt mit einem rießigen Balsaltkegel an, der „Landeskrone“ genannt wird.

Frauenturm (Dicker Turm)
Frauenturm (Dicker Turm)

Gleich vom Bahnhof weg, der auch bereits eine Sehenswürdigkeit ist, radelte ich Richtung Obermarkt. Görlitz wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört, auch großartige Brandkatastrophen gab es nicht, so das man bis heute eine durchgehende Stadtentwicklung vorfindet.

Reichenbacher Turm
Reichenbacher Turm

Zuerst besuchte ich das Görlitzer Warenhaus, welches als letztes von Hertie betrieben wurde. Der Jugendstil-Bau wurde 1913 eröffnet und bis 2009 als Kaufhaus betrieben. Heute befindet sich im Erdgeschoss eine Parfümerie, der Rest des Hauses steht leer. Dort am Demianiplatz war auch gerade ein Markt und ich aß Bratwurst mit Kaffee. Ich hatte richtig Lust, von den dort angebotenen Pilzen ein Kilo mitzunehmen, wollte mir dann aber doch nicht gleich den Rucksack vollpacken.

Blick über die Neisse
Blick über die Neisse

Dann ging es kreuz und quer durch die Stadt bis zur Ochsenbastei. Dies sind die Reste der Stadtmauer und eine kleine Parkanlage. Am Grenzfluß Neisse führt dann eine Fußgängerbrücke nach Polen. Ich war natürlich auch mal kurz in Polen, das Handy hab ich vorher ausgeschalten. Dann ging es nochmal zu Ober- und Untermarkt und dann zurück zum Bahnhof.

Pfarrkirche St. Peter und Paul (von Polen aus fotografiert)
Pfarrkirche St. Peter und Paul (von Polen aus fotografiert)

Vorher kaufte ich noch zwei Stück Mohnkuchen. Dann fuhr der Zug nach Löbau. An Görlitz hat mir besonders das Wegweiser-System gefallen, welches fast an jeder Straßenecke zu finden ist. Ein Stadtplan ist so nicht notwendig. Es ging nochmal an der „Landeskrone“ vorbei, bevor die Regionalbahn nach einer Viertelstunde Löbau erreichte.

Landesgartenschau
Landesgartenschau

Kurz vor dem Bahnhof überquerte der Zug mit einem Viadukt direkt das LaGa-Gelände. Dies war auch mein Ziel in Löbau. LaGa steht für Landesgartenschau, die vom 24. April bis 14. Oktober 2012 in Löbau stattfindet. Das ehemalige Gelände einer Zuckerfabrik wurde dabei in einen Landschaftspark umgestaltet.

Landesgartenschau
Landesgartenschau

Vom Bahnhof aus erreichte ich mit dem Fahrrad in wenigen Minuten den Haupteingang. 13 Euro ärmer, mit einer Karte des Geländes, Eintrittskarte und einem Bienchenstempel auf der Hand betrat ich das Gelände. An Gärtnermarkt, Souvenirshop und Gartenbahn vorbei, war eine gestaltete Betonrinne mein erstes Highlight.

Landesgartenschau
Landesgartenschau

Nach Sauriergarten, schrägen Wäldchen, Seifertscher Garten und Imkerhäuschen haben mir noch die Setzgärten gefallen. Bis auf die unpassenden Styropor-Buchstaben, welche chemische Elemente darstellen sollen, war das eine gelungene Umnutzung: teils als Fischzuchtbecken. Der andere Teil war mit Kies zugeschüttet und enthielt Zuckerberge, Zuckerwürfel, sowie eine Klanginstallation.

Landesgartenschau
Landesgartenschau

Nach dem Viadukt folgte dann Viaduktgarten, eine Mustergrabanlage und noch eine Weidenkirche direkt am Löbauer Wasser. Dann ging es zurück zum Haupteingang und von dort in die Innenstadt. Hier gab es leider keine braunen Wegweiser, sondern nur aushängende Stadtplantafeln.

Löbau
Löbau

Nach einem kurzen Blick ging es wieder zurück zum Bahnhof, wo ich mein Fahrrad wieder die Treppen runter und hoch tragen musste. Am Bahnsteig fiel mir dann auf, dass ich einen Platten hatte. Da ich nur kurz auf den Zug warten musste, fuhr ich mit dem platten Reifen nach Bautzen. In Bautzen baute ich erstmal das Hinterrad aus und wechselte den kaputten Schlauch aus.

Bautzen
Bautzen

Die dreckigen Hände bekam ich mit den mitgebrachten Feuchttüchern nicht sauber, so das ich noch 50 Cent für die Bahnhofstoilette opfern musste. Vor dem Bahnhof leider wieder nur ein Stadtplan im Schaukasten, auf dem ich vergeblich das Senfmuseum suchte. Dann machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt.

Bautzen
Bautzen

Mit dem Fahrrad ging das recht schnell und nach einem Kirchenbesuch im Bautzener Dom, bei dem ich plötzlich mitten in einer Hochzeit stand, fand ich auch das Senfmuseum. Eher aus Zufall. Der kleine Laden ist direkt neben Rathaus und Dom am Fleischmarkt. Dort sind alte Senfdosen, Menagen und seltenen Kochbüchern zum Thema Senf zu finden.

Senfmuseum
Senfmuseum

Der Bautzner Senf wird auch immernoch im Stadtteil Kleinwelka, bekannt durch seinen Saurierpark, hergestellt. Im Senfmuseum kann man auch speziellen Senf kaufen und so verließ ich Bautzen mit Senf im Wert von 16 Euro. Zurück am Bahnhof wollte ich nun eigentlich nach Radeberg, aber der Zug fuhr bis Dresden durch. Es wurde mal wieder eng im Fahrradabteil.

Senfmuseum
Senfmuseum

In Dresden ging es 17.17 Uhr mit dem Regionalexpress nach Leipzig, denn ich hatte keine Lust mehr nach Radeberg zurückzufahren, oder in Dresden noch etwas zu unternehmen. 18.51 Uhr stand ich pünktlich auf dem Hauptbahnhof.

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