Ostsee-Radurlaub: von Lübeck nach Stralsund
8. Juni – von Barth nach Stralsund
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Die letzte Etappe der Radtour startete in Barth mit dem üblichen Butterbrötchen und Kaffee. Ich brach diesmal kurz nach Neun auf, um rechtzeitig vor dem Regen in Stralsund zu sein. Das sollte aber so nicht klappen.
In den letzten drei Tagen (seit Born) sind mir eine Vielzahl von Betonplattenwegen begegnet. Ich kenne sowas eigentlich nur aus DDR-Zeiten: da wurden im Neubauviertel die provisorischen Straßen damit ausgelegt und die Leute haben sich ihre Trabbis kapputgefahren.
Zuerst die Glöwitzer Berge, die gleich am Anfang etwas anstrengten. Aber es bewahrheitete sich der alte Radfahrerspruch: Was man hoch fährt, fährt man irgendwann auch wieder runter. Danach ging es gemütlich auf der Deichkrone weiter.
Der gesamte Ostseeküsten-Radweg hatte zwischen Lübeck und Stralsund sehr verschiedene Qualitäten von Radwegen, Schutzhütten und Sehenswürdigkeiten. Den Vogel haben die Leute aus Arbshagen abgeschossen: Neben der Attraktion des Dorfes – einem alten Windkraftschöpfwerk – stand doch tatsächlich eine Dixie-Klo für vorbeikommende Radler. Leider hab ich den dazugehörigen Schlüssel nicht in der Schutzhütte gefunden, sonst hätte ich mal gerne 50 Cent gespendet – denn da hat mal jemand mitgedacht.
Dann ging es vom Bartelshagener Steinriff bis zur Kinnbagenhagener Rinne idyllisch am Bodden entlang. Ich hab dann einen Umweg zum NABU Kranichinformationszentrum in Groß Mohrdorf gemacht. Der Mitarbeiter dort kommt aus Neukieritzsch (ein paar Kilometer südlich von Leipzig).
Inzwischen mußte ich die wasserdichten Hosen und die Regenjacke anziehen und fuhr so über Prohn nach Stralsund. Zwischendurch bin ich von der Straße runter auf die Sundpromenade und dann zur Hafeninsel.
Auf der Hafeninsel an der sogenannten Ballastkiste war die Gorch Fock I (die zwischenzeitlich auch mal Товарищ hieß) zu besichtigen. Das 1933 gebaute Schiff (nicht mit der Gorch Fock II zu verwechseln) wurde bei Kriegsende im Strelasund versenkt, später gehoben und in der sowjetischen Marine als Segelschulschiff verwendet. Dann hat es ein deutscher Verein gekauft und repariert. Ist aber immernoch sehr rostig…
Gleich nebenan am Hansakai liegt das Ozeaneum (Webseite), welches ich gleich danach besuchte. Hat mich ziemlich beeindruckt. Zuerst geht es durch zwei Ausstellungen „Weltmeer“ und „Ostsee“ und dann folgen Aquarien zu „Ostsee“ und „Nordsee“. Außerdem gibt es noch Pinguine auf dem Dach und „Riesen der Meere“ die man auf Liegestühlen mit Lichteffekten besichtigen kann.
Auch dieser Tag verging nicht ohne richtige Schifffahrt. Diesmal ging es mit der MS Vorpommern der Fahrgastschifffahrt Hübner von der Hafeninsel auf den Strelasund unter den Rügenbrücken hindurch, an der Volkswerft Stralsund vorbei, um die Insel(n) Dänholm, nochmal unter den Brücken hindurch zurück zur Hafeninsel. Dabei sieht man ein schönes Panorama der Stadt. Auf dem Foto ist auch die Gewitterwolke zu sehen, die nach Fahrtende über Stralsund abregnete.
Nach dem Regenschauer ging es mit einer Stadtbesichtigung weiter. Wegen dem unbefahrbaren Pflaster diesmal zu Fuß. Zuerst zum Alten Markt mit St. Nikolai und Rathaus. Dann weiter zum Katharinenkloster, zu St. Marien und zum Heiligengeistkloster.
Nach der Stadtbesichtigung dann zum Hotel Rügenblick, dass an der Schwedenschanze – einer alten Befestigungsanlage – liegt. Nach dem Krieg war hier eine Seeoffiziersschule der NVA. Heute gehört das Objekt zum Berufsförderungswerk.
Hier traf ich beim Abendessen auf eine andere Gruppe von Landpartie-Radlern, die die „Sternradeln Stralsund“-Tour machen.