26. August – Von Pirna über Dresden nach Meißen
Nachdem der erste Tag dem Elbsandsteingebirge galt, war nun dieser für die drei Städte Pirna, Dresden und Meißen vorgesehen. Ich bin relativ früh aus den Federn und gleich nach dem Frühstück aufgebrochen.
Stadtbesichtigungen zum frühen Morgen haben Vor- und Nachteile. Natürlich ist alles recht leer und man kann schön mit dem Fahrrad fahren, leider ist aber auch noch alles zu. Die Altstadt von Pirna mit Rathaus und Kirche ist sehenswert, für Schloss Sonnenstein war ich zu früh.
In Pirna wechselte ich – über die Brücke – die Flußseite und fuhr nun rechtselbisch weiter zum Schloss Pillnitz. Dort ist mam leider sehr fahrradunfreundlich. Man darf das Rad nicht mal durch die Anlage schieben. Ich hab das trotzdem gemacht, weil ich das Schild erst am Ausgang gelesen habe.
Ich fuhr rechtselbisch weiter bis zum Blauen Wunder“ – der berühmte hellblauen Stahlbrücke. In Leipzig gab es auch mal eine Brücke mit diesem Namen, allerdings überquerte diese Fußgängerbrücke nur die Straße und war dunkelblau.
Ich überquerte die Brücke und fuhr nun linkselbisch weiter in Richtung Dresden-Altstadt. Die nächste Brücke ist übrigens die Waldschlößchenbrücke. Der Streit um die Brücke dauert ja fortgesetzt an und Dresden hat den Weltkulturerbe-Titel deswegen verloren. Ich finde, die Brücke sieht ganz nett aus und, im Gegensatz zu den Brücken in der Altstadt, verschandelt sie nicht wirklich irgendeine Aussicht.
Nach kurzer Rast mit Cola und Kuchen ging es weiter zur Brühlsche Terasse, wo ich mein Fahrrad parkte und zu Fuß weiterlief. Zuerst ging es mal zur Frauenkirche, den diese hatte ich noch nicht wiederaufgebaut gesehen. Als ich das letzte Mal da war, stand hier noch ein Trümmerhaufen. Das Standbild des Reformators hatte ich nicht mehr in Erinnerung.
Von dort ging es zum Residenzschloss. Das Grüne Gewölbe war mir allerdings zu teuer, so hab ich mir das Neue Grüne Gewölbe angesehen und die sehr sehenswerte „Türckische Cammer“. Zuletzt bin ich noch den Hausmannsturm hinaufgeklettert.
Dann ging es an der Semperoper vorbei zum Zwinger, wo allerdings gerade gebaut wurde. Dann holte ich mein Fahrrad überquerte die Elbe und aß am Goldener Reiter noch eine Bratwurst.
Auch sehr beeindruckend war das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze, welches wie eine Moschee aussieht. Davor auf der Festwiese Ostragehege bewarfen sich Leute mit Farben und tanzten zu Techno-Mucke: Holi Festival Dresden,
Dann ging es weiter nach Radebeul. Dort war eigentlich geplant mit der Lößnitzgrundbahn nach Moritzburg zum Schloss zu fahren. Leider fuhr ich dran vorbei und landete am Bahnhof Radebeul-West. Zum anderen Bahnhof hätte ich es bis zur Abfahrt des Zuges – 14.26 Uhr – nicht geschafft, so dass ich die Bahnfahrt aufgeben musste, da der nächste Zug erst 16.56 uhr gefahren wäre.
Unterwegs summte ich: „Verzeihn Sie, mein Herr, fährt dieser Zug nach Kötzschenbroda? Er schaffts vielleicht, wenns mit der Kohle noch reicht.“ Nichts mit Kohle hat das Pumpspeicherkraftwerk auf der anderen Elbseite zu tun. Dort kann Solarenergie zwischengespeichert werden. Beeindruckend.
Später wechselte ich mit einer Fähre nocheinmal die Elbseite und fuhr linkselbisch nach Meißen. Dort machte ich an der Eisenbahnbrücke Rast. Die darüber donnernden Züge sollte ich noch die ganze Nacht hören.
Nun war ich also in Meißen und hatte noch eine Menge Zeit. Über eine kleine Treppe bestiegt ich die Albrechtsburg und den Dom. Nach vielen Fotos verließ ich den Berg mit den Panoramaaufzug.
Dann ging es mit dem Fahrrad zur Porzellan-Manufaktur. Nach einem kleinen Film wurde in der Schauwerkstatt die Porzellanmodellierung und Bemalung vorgeführt. Einige Kalligrafie-Arbeiten im Museum haben mit gefallen. Die Preise im Shop waren aber utopisch.
Während meines Besuches in der Manufaktur hatte es übrigens geregnet, es sollte der einzige Regen auf der gesamten Fahrt bleiben. Mit dem Navi radelte ich zum Hotel Goldgrund. Die letzten Meter schob ich das Rad, das Hotel lag auf einem Berg.