Neuseenland-Radtour (2)

Der zweite Teil der Radtour startete eine Woche später, am 3. August 2013, dort wo der erste Teil aufhörte: in Regis-Breitingen. Dorthin bin ich mit der RegioBahn gefahren. Da der MDV zwischenzeitlich die Preise erhöhte, kostete die Zugfahrt nun 5.50 Euro. Der Bahnhof in Plagwitz wurde umgebaut, der Zugang erfolgt nun über die Karl-Heine-Straße.

Pleiße, Schafe, Knast
Pleiße, Schafe, Knast

Gleich neben dem Bahnhof in Regis-Breitingen gibt es einen Haltepunkt der Kohlebahn. Diese fährt, meist sonntags, von Meuselwitz bis Regis-Breitingen. Das sind 14,2 Kilometer. Auf dem Radweg neben der Pleiße nach Deutzen gibt es dann die zweite Attraktion des Ortes: die JVA. In Deutzen war leider kein Radweg-Schild, so das ich auf der Landstraße nach Borna fuhr.

Reichstor Borna
Reichstor Borna

Am Rathaus in Borna machte ich erstmal eine Pause. Hier fand gerade das Borna Open Air BOA statt – leider nichts für mich dabei. Meine Karte hatte ich leider zuhause vergessen, so das ich nur nach den Schildern fuhr. Kurz nach Borna musste ich aber mal das Handy auspacken, da die Schilder plötzlich aufhörten.

Stromland
Stromland

Die Braunkohle die in Neuseenland abgebaut wurde, wurde auch gleich in mehreren Kraftwerken verheizt und in Strom umgewandelt. Vor Kitzscher bekamen die Strommasten dann Waldcharakter. Vom Kraftwerk Thierbach im gleichnamigen Ort ist nichts mehr zu sehen. Der 300 Meter hohe Schornstein und die vier riesigen Kühltürme wurden weggesprengt.

Halde Trages
Halde Trages

In der Nähe des Ortes Trages, durch den der Radweg nachfolgend führt, befindet sich eine der höchsten Erhebungen des Direktionsbezirks Leipzig. Der dreieckige Berg mit Kantenlängen von über zwei Kilometern ist künstlich angelegt worden. Zuerst wurde hier Tagebauabraum angehäuft, später Asche aus dem Kraftwerk Espenhain verkippt.

Malberg
Malberg

An einem kleinen Rastplatz am Malberg bei Großpötzschau machte ich erstmal eine Pause. Hier ist ein kleiner Ringwall mit einem umgebenden Graben zu sehen. In der Mitte ist der Berg. Früher soll hier eine kleine slawische Burg gestanden haben. Heute gibt es Brennnesseln.

Störmthaler See
Störmthaler See

Über den kleinen Ort Dreiskau-Muckern, mit einem Rittergut, führt der Neuseenland-Radweg nun zum Störmthaler See. Eine künstliche Insel, mit dem Namen Vineta, die der Magdeborner Kirche nachempfunden wurde, erinnert an den alten Ort Magdeborn. Der 969 erstmals erwähnte Ort wurde wegen der Braunkohle webgebaggert. Drei Glocken der Magdeborner Kirche sind heute in der Pauluskirche Leipzig-Grünau.

Störmthaler Kirche
Störmthaler Kirche

Der Ort, der dem See den Namen gab, hat eine schöne Kirche, die ich bereits im vorherigen Jahr besuchte. Die weitestgehend im Originalzustand erhaltene Hildebrandt-Orgel wurde mit Bachs Kantate “Höchsterwünschtes Freudenfest” im Jahre 1723 eingeweiht und von Bach auch selber gespielt.

Markkleeberger See
Markkleeberger See mit Kanupark, Bergbau-Technik-Park

Nun geht es am Bergbau-Technik-Park vorbei zum Kanupark am Markkleeberger See. Hier war ich bereits bei einigen Veranstaltungen. Auf der östlichen Seite des See führt ein schöner Asphaltweg mit Gefälle nach Markkleeberg. Hier kann man auch häßliche Betonbunker besichtigen, die direkt am See errichtet worden. Danach ging es zum Cospudener See weiter, wo diese Radtour begann und auch endete.

Kraftwerk Lippendorf
Kraftwerk Lippendorf, fast immer am Horizont

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