2. Juli 2013 – Von Camburg nach Halle
8.47 Uhr fuhr ich mit der RB 26413 Von Leipzig nach Weißenfels. Nach der üblichen Pause ging es 9.53 Uhr mit der RB 16312 nach Großheringen weiter. Mindestens drei Schulklassen auf Klassenfahrt und der Zug hatte zehn Minuten Verspätung. In Großheringen wartete netterweise die RB 16225, so das ich 10.30 Uhr in Camburg auf dem Bahnhof stand. Diesmal kein Sachsen-Ticket, da die Normalkarte mit 14.80 Euro preislich drunter lag.
In Camburg – ein paar Kilometer von Jena entfernt – hatte ich das letzte Mal die Tour beendet. Wahrzeichen ist der fast tausendjährige Burgfried der Camburg, die im 15. Jahrhundert zerstört wurde. Nun ging es weiter, an der Saale entlang, Richtung Norden.
Der nächste größere Ort ist Bad Kösen. Dort war ich ja letztes Jahr, so das ich die Rudelsburg und Burg Saaleck diesmal weggelassen habe und stattdessen auf den gegenüber liegenden Abhang hinaufradelte bzw. schob. Dort ist die Berggaststätte Himmelreich. Ich war dort mal vor 30 Jahren. An die schöne Aussicht auf Saaleck und die Burgen, konnte ich mich noch erinnern.
Nach einem Schnitzel mit Cola und Engelskuss, und um 20 Euro erleichtert, ging es auf der schönen Asphaltstraße mit 45 km/h wieder ins Tal. In der Nähe des Himmelsreiches stellte ich vorher noch die Bremsen nach. Nun ging es über eine kleine Fußgängerbrücke rechtssaalisch am Gradierwerk vorbei und danach wieder linkssaalisch zum Landesweingut.
Das Landesweingut Kloster Pforta gibt es seit 1154. Die Qualität der Saale-Unstrut-Weine kann ich allerdings nicht beurteilen. Vom Zug aus sieht man nur den Weinberg, mit einem großen Schriftzug ähnlich des Hollywood Sign. Überhaupt schlängeln sich bis Halle der Radweg, die Saale und die Eisenbahnschienen umeinander.
Die Saale führt in einem großen Bogen um Naumburg herum. Dort mündet die Unstrut in die Saale. Den Unstrut-Radweg könnte man auch mal fahren. Schon vor Jena ist der Saale-Radweg mit Werbung bemalt worden: „Alter Felsen Keller xx km“. Dies wiederholte sich öfters. Nun kam ich zum Alten Felsenkeller – eine Gaststätte.
Sehr beeindruckend – ein paar Kilometer weiter – ist die Schönburg. Die 1137 erstmals erwähnte Burg liegt auf einem Sandsteinfelsen etwa 40 m über der Saale. Darauf trohnt ein 32 Meter hoher Bergfried. Natürlich gibt es auch eine entsprechende Steigung am Radweg. Dieser führt mit der Saale um die Vierberge herum nach Leißling.
Dabei kann man auf der anderen Flußseite das Schloss Goseck bewundern. Nach Leißling kommt Weißenfels. Die kleine Stadt kenne ich nur durch die Warterei auf dem Bahnhof. Und das Panorama, vom Bahnhof aus, ist sicher unschön.
Bis hierher war der Saaleradweg in sehr gutem Zustand und meist Asphalt. Fleißige Menschen haben nach dem Hochwasser den Weg wieder freigeräumt, ich hab sie zum Teil noch bei den Aufräumarbeiten gesehen. Dank und Respekt. Ab Weißenfels wird der Radweg anstrengender: Lochplatten, Gitter, Waldwege und Grobpflasterung. Und Ablagerungen vom Hochwasser.
Nun geht es durch Schkortleben, Kleinkorbetha und Goddula nach Bad Dürrenberg. Das Gradierwerk ist ja bekannt und ich habe bereits als Schüler kleine Radtouren hierher gemacht. Von Leipzig aus sind es ja nur ein paar Kilometer. Die Bahnstrecke nach Leipzig führt durch den Ort und am Morgen war ich auch hier bereits durchgefahren.
Nun ging es – mit zwei Cola – weiter an Leuna vorbei nach Merseburg. Eine kleine beschauliche Stadt. Ein großer Dom. Eine große Baustelle. Leider ist niemand auf die Idee gekommen, für ortsfremde Radtouristen eine Umleitung einzurichten. Durchgefrimmelt. Später ein Schild entdeckt mit Übernachtungen ab 31 Euro mit Frühstück im Hotel „Am Stadt-Stadion“. Als ich dort anlangte wollte sie 48 Euro. Zu teuer und zwei Kilometer für umsonst.
An dieser Stelle habe ich dann beschlossen, bis Halle durchzufahren und dort mit der S-Bahn nachhause zu gondeln. An Schkopau vorbei führte er Radweg nach Röpzig, wo die Weiße Elster in die Saale mündet. Auch diesen Radweg könnte man mal fahren. Vorher bei Rattmannsdorf war der Radweg abgesoffen und leider auch nicht durchfahrbar. Ich bekam nasse Füße.
In Halle wurde der Radweg wieder angenehmer. Er führt dort zum Teil auf einer alten Bahnstrecke (Hafenbahn) zum Zentrum. Ich radelte durchs Stadtzentrum zum Bahnhof. Leider sind die Schnellstraßen da etwas eklig. Für 6.60 Euro ging es dann mit der nächsten S-Bahn nachhause. Über 90 Kilometer.