Auch mein fünftes Fahrrad-Splash begann mit dem üblichen Startfoto. Das Gepäck hatte ich ziemlich reduziert (nicht einmal eine Karte), dafür diesmal mit meinem Zelt. Nach fast vier Stunden schlug ich dann in Ferropolis auf. Karte gegen Bändchen getauscht und dann vergeblich den Schließfach-Wagen gesucht. Also erstmal zum Campingplatz: Zelt aufgebaut, Luftmatratze aufgeblasen und zwei Stunden gechillt.
Mit den Zeltplatz-Nachbarn aus Niedersachsen und Bayern am Eingang verabredet (wir haben uns irgendwie verfehlt) und dann den Schließfach-Wagen gesucht und gefunden (er war einfach noch nicht da gewesen).
Das Splash begann mit FR. Gewisse Befürchtungen – als Erster hatte man meist sehr wenig Leute vor der Bühne – haben sich nicht bestätigt: die Vulcano-Stage war voll und FR hat den Place gerockt. Die Sonne schneit…
Danach bin ich mal zur Aruba-Stage. Dort mußte ich mich dann erstmal eine Viertelstunde durch die Leute quetschen und ganz um die Stage herum, ehe ich ein Plätzchen in Bühnennähe hatte.
Auf der Aruba-Bühne standen „Lords of the Underground“ mit den MCs Mr. Funke und DoItAll Dupré und DJ Lord Jazz. Chief Rocka.
Erstmal was gefuttert, mit einem Leipziger geschwatzt und dann von oben die Marsimoto-Show genossen. Gleich nochmal in Getümmel stürzen wollte ich nicht.
Viel grüner Rauch – das hatten wir schon im vorherigen Jahr – und eine gigantische Licht-Show – zwischendurch ein kleines Feuerwerk. Neben den üblichen Marsi-Sachen wie „Der Nazi und das Gras“ gab es dann auch meine zwei Lieblingsstücke von „Grüner Samt“: „Mein Kumpel Spalding“ und „Für Uwe“.
Die Show hab ich nicht wirklich fotografiert bekommen, ich hoffe es gibt noch ein paar gute Filme bei ZDF.kultur oder Youtube. Und dann kam Essah.
Die halbe Stunde Umbauzeit hab ich genutzt, um mir einen Platz in der erste Reihe zu sichern. Überall Verwirrung – die Splash-Leute haben in letzter Sekunde das Line Up geändert: KKS und Nas sollten nun zur gleichen Zeit auftreten. KKS auf der großen Vulcano-Stage und Nas auf der kleinen Aruba-Bühne. Damit hatte sich Nas aus meiner persönlichen Planung verabschiedet.
Stampf! Der King of Rap brachte zwischen „Und dann kam Essah“ und „Aura“ einige seiner erfolgreichsten Titel – und davon hat er ja genug. Es gab ja im Vorfeld viele Vermutungen, wer bei „Kool Savas & Friends“ die Friends sind: es waren Automatikk und Alpa Gun.
Und dann gab es eine Überraschung: Curse. Dieser machte dann auch ein neueres Werk solo und verabschiedete sich mit dem Satz „Vielleicht in drei Jahren“ wieder von der Bühne.
Die letzte Überraschung war keine: Olli Banjo – es war klar dass er kommt. Olli Banjo hatte ich schonmal beim Splash gesehen. Ich glaub das war 2007 in Pouch.
Der King of Rap verabschiedete sich mit „Aura“. Auch bei KKS gab es eine gigantische Lichtshow – man hat sich dieses Jahr richtig Mühe gegeben. Ich bin noch vor der Bühne stehen geblieben, bis sich die Massen verflüchtigt hatten. Nie mehr gehn.
Mit einem Apfel-Eis hab ich dann noch bis 2.00 Uhr vor der Aruba-Stage gechillt. Dazu gab es Major Lazer. Mir ging durch den Kopf, dass ich eigentlich MoTrip in der Planung hatte. Der stand aber nicht mehr auf dem LineUp-Zettel. Später erfuhr ich das er krank zuhause geblieben ist.
Nach 60 Kilometern auf dem Fahrrad und sechs Stunden Festival radelte ich dann mit dem Rad zum Campingplatz an der Straße, wo ich ja mein Zelt aufgebaut hatte. Den Plan die Restnacht zu schlafen mußte ich leider aufgeben. Da gab es die ganze Nacht lustige Zeltplatz-Action inklusive eines (aufblasbaren) Riesen-Penis.
Die Krönung waren aber meine neuen (die waren am Vortag noch nicht da) Augsburger Nachbarn, die neben Trichter-Saufen und Kiffen mit Maske auch noch den halben Campingsplatz mit ihrer Lebensgeschichte beglückten. Irgendwann sind sie dann umgefallen, da hab ich dann mal ne Stunde gedöst. Nach dem „Aufstehen“ hab ich dann paar Stunden gechillt, das Zelt eingepackt und bin wieder zum Festivalgelände geradelt, wo ich alles im Schließfach-Wagen deponiert habe.
Nach einem Kaffee stand ich pünktlich 15.30 Uhr an der Aruba-Stage wo „End of the Weak“ stattfand – ein weltweiter Battle-Wettbewerb. Irgendwie fand ich die Rapper aus dem Biergarten am besten: Main Moe und Tom Taler. Die Siegerehrung hab ich dann verpeilt, aber bestimmt sind die beiden weitergekommen.
Dann hab ich mir aus sichere Entfernung Taktloss angetan. Dazu gab es Erdbeer-Eis. Manche halten es für Kunst, manche für Quatsch und ich für beides. Mein Erdbeereis ist eine Biaaatch. Maulheld – und damit der vierte Leipziger den ich kannte – lief dort auch rum.
Nach Taktloss hab ich mich mal in den Schatten (von einem der Bagger) gesetzt und noch ein bissel RAF 3.0 gehört – da wollte keiner hin. Aber die die da waren haben ihn gefeiert. Den Resttag hab ich übrigens mit Kaffee und Cola den Kreislauf aufrecht erhalten, sonst wäre ich dann doch noch irgendwann weggepennt.
Das erste Highlight war dann De La Soul. Ich hab mir wieder einen günstigen Platz in der ersten Reihe gesichert. Außer „Me, Myself And I“ hatte ich doch vieles vergessen. Die drei haben das souverän durchgezogen. Oooh.
Nach De La Soul mußte wieder eine Cola dran glauben und ich suchte mit diesmal einen Platz am Mixer-Turm. Diesmal für das zweite Highlight: Torch.
Torch mußte pünktlich 20.00 Uhr anfangen, weil ZDF.kultur ab dieser Zeit und bis Mitternacht, das Festival live übertrug. Die Arena war gut gefüllt. Es standen nicht nur Fans vor der Bühne, sondern auch Menschen mit Bier-Becher.
Einer der Torch-Gäste war übrigens MC Rene – der letzte Marokkaner. Dieser legte einen Freestyle hin. Nicht ohne seine Bahnfahrten zu erwähnen – ich glaube in der JUICE hatte jemand etwas über seine Bahncard 100 geschrieben…
Neben den 360ern war da noch Stylewarz, D-Flame und natürlich kam auch noch Toni L.
Wir waren mal Stars.
Max Herre ist nicht unbedingt mein Fall, aber angucken wollte ich mir die Show dann doch. Gast war Afrob, der inzwischen ganz gut rappen kann, den ich aber auch nicht brauche. Bei „Reimemonster“ hat er Herre ein bissel die Show gestohlen. So was machen Hiphopper.
Der Abend endete für mich mit den „Beginnern“, die eine Stufenpyramide auf die Bühne stellten. Oben drauf der DJ Mad. Leider war auf der Videoleinwand nur ein Bühnengesamtbild zu sehen – so hat man von hinten so gut wie nix erkannt. Manche Leute wollen nicht ins Fernsehen.
Es gibt ja lustige Geschichten mit den Beginnern, dem Splash und irgendwelchen Leipzigern. Die Füchse haben das immer noch nicht weggesteckt. Nun, ein Fuchs muß tun, was ein Fuchs tun muß und ich mußte nun nach Hause. Ich hatte mir am Nachmittag überlegt, spätestens um Mitternacht nachhause zu fahren.
Die Rückfahrt – ich kenn die Strecke nun auswendig – endete nach nur dreieinhalb Stunden in Leipzig. Da muß ich wohl Rückenwind gehabt haben, den hinzu brauchte ich länger. Zwischendurch hatte ich leichte Ausfallerscheinungen mit Sekundenschlaf und Rückenschmerzen, bin aber heil angekommen. Nach zwei Käse-Brötchen bin ich dann weggeschlafen.