Nachdem das Splash! nun schon zwei Jahre ausverkauft war, ging der Run auf die Karten dieses Jahr so schnell über die Bühne, das auch ich den Verkaufsstart verpasste. Die letzten 2000 Karten wurden dann am 3. April 2014, ab 10.00 Uhr, im Internet verkauft. Natürlich brach der tixforgix-Server zusammen. Ich brauchte 40 Minuten, um zwei Karten in den Warenkorb zu kriegen und eineinhalb Stunden, um endlich den Kaufprozess abzuschließen.
Der siebente Fahrrad-Splash startete am Freitag, 11. Juli 2014, gegen 10.00 Uhr. Eher gemütlich radelte ich die bekannte Strecke nach Pouch. Dort hatte es ja im letzten Jahr die Straße weggerissen. Die Straße wurde neu und diesmal auf einem Erdwall gebaut. Die Straße war noch immer gesperrt, da ein Stück weiter tatsächlich noch am Mulde-Wehr gearbeitet wurde.
Dann ging es weiter über die B 100 nach Gröbern, wo ich im letzten Jahr übernachtet hatte. Das hat dieses Jahr nicht geklappt. So musste ich auf der rechten Seeseite, am Heizhaus und Wald-Elephanten vorbei, nach Gräfenhainichen. Der Weg endet am Bahnhof. Nach Rucksack-Durchsuchung und Bändchentausch stand ich dann ein paar Minuten vor Einlaßbeginn am Haupteingang und wenig später beim Beatbox-Battle.
Auf der Vulcano Stage ging es dann mit Sierra Kidd weiter. Sagte mir garnichts, war aber okay. Das Debut-Album erschien eine Woche vor dem Splash und heißt „Nirgendwer“. Nun wissen auch die Leute ohne RTL 2, wie er aussieht.
Auf der Aruba-Stage ging es dann mit Gold Roger weiter. Das ist der Gewinner von „Moment of Truth“ vom Splash Mag (so etwas wie das VBT). Das hat nicht wirklich vom Hocker gerissen. Aber interessant waren die anderen Leute auf der Bühne. Da tauchte dann Veedel Kaztro auf, auch ein Teilnehmer des MOT, und rappte „Kölsch, Kippe, Lederjacke“.
Außerdem war da noch Johnny Rakete. Als Fan von Douglas Adams sollte man „Per Anhalter durch die Galaxis“ kennen. In Fürth ist das Buch jedenfalls bekannt. Ich hatte diesmal ein graues Handtuch mit auf dem Splash! Keine Panik!
Ein Alkoholhersteller hat in einer transportablen Holzhütte, die die Festivals heimsucht, ein paar Acts auftreten lassen. Zuerst rappten dort Döll und Mädness. Mädness heißt eigentlich Döll und Döll ist sein kleiner Bruder. Später folgte dann Stanley Stiffla.
Auch Olson (ehemals Olson Rough) ist aus der Rapper-Generation, die durch YouTube und kostenlose Downloads berühmt wurde. Das sollte man aber nicht in die Hipster-Ecke tun, das ist nur etwas ruhiger geworden. Die Fünftrack-EP „40213“ werde ich mir mal gelegentlich anhören.
Auch der nächste Rapper auf der Aruba Stage hat eine EP („Cilvia Demo“). Isaiah Rashad – das hat mich mal deutlich vom Hocker gerissen. Isaiah Rashad ist bei Top Dawg Entertainment, dort sind auch Kendrick Lamar und Schoolboy Q. Es war nun auch etwas voller vor der Bühne und es ging ordentlich die Post ab.
Nach dem Hammer-Konzert ging es dann um einiges ruhiger auf der Vulcano Stage weiter. Chance the Rapper ist auch durch kostenlose Donwload-Mixtapes bekannt geworden. In Europa hat man ihn aber erst nach der Confident-Single, die er mit Justin Bieber zusammen gemacht hat, wahrgenommen. Den jungen Leuten auf dem Splash hat es gefallen.
Auf der anderen Bühne ging es derweilen mit Disastar aus Hamburg-Nord weiter. Dieser trat für das Label „Showdown Records“ auf, bei dem früher mal Leute wie Square One und Deichkind waren. Seit 2013 gibts die, nach zehn Jahren Ruhepause, wieder.
Von den drei Acts hat mir Shawn The Savage Kid am besten gefallen. Von dem Regensburger Rapper gibt es Material bei Soundcloud. Ansonsten bastelt er auch Beats für die RC Gäng und Dusty Crates aus Wien. Dessen Chef Melik macht die Beats für Shawn The Savage Kid. Das werde ich mal im Auge behalten.
Der letzte Act des Showdown Records Showcase war dann Mortis. Der kommt eigentlich aus dem Harz und ist dann über Hannover nach Berlin gekommen. Da erschien am Jahresanfang die EP „Der Goldene Käfig“. Viel hab ich leider nicht hören können, denn ich mußte erstmal eine Cola trinken.
Die Cola kostete dieses Jahr wieder 3.50 Euro plus einem Euro für den Pfand. Dafür war der Kaffee bei 2.50 Euro. Da hält man ein ganzes Festival durch. Vor der großen Bühne konnte man dann schön zu Ab-Soul chillen. Neben Isaiah Rashad und Schoolboy Q (den ich leider nicht sehen konnte) der dritte Act von Top Dawg Entertainment auf dem Festival.
Auch auf der kleinen Aruba Stage wurde es nun wieder voller: Kapitalismus Jetzt! Hiob und Morlockk Dilemma rappten in weißen Anzügen. Das Ganze zu der Musik von Tribes Of Jizu aus Regensburg. Tribes Of Jizu sind Stefan Pfeiffer (Bass), Ningyuan Jiang (Keyboards), Sam Dick (Drums), Benedikt Treimer (Gitarre) und DJ Rufflow an den Turntables.
Die Vulcano Stage füllte sich nun auch für Mathangi Arulpragasam, einfach M.I.A. genannt. Die Sängerin kommt ursprünglich aus der Graffiti-Ecke und macht Dancehall und Hiphop. Lustigerweise gibt es in Deutschland eine MIA-Band und eine MIA-Writerin. Sehr viel hab ich nicht gesehen, da ich zur Aruba Stage ging.
Auf der kleinen Bühne gab es „den Sound aus Hamburg-City dem die Leute vertrauen“, denn „die Leute woll’n, dass was passiert“. Der Tobi und das Bo, marcnesium und DJ Coolmann gaben ihre besseren Tracks zum Besten. Das Splash feierte das ordentlich. Deine Mudder!
Die Klosterschüler Im Zölibat begannen ihr Konzert auf einer großen Hebebühne auf der rechten Seite der Vulcano Stage, die dieses Jahr als Ghettoblasters verkleidet war. Tarek, Maxim, Nico und DJ Craft waren vor zwei Jahren auf dem Splash, wo ich mir das leider nicht angucken konnte. Auch dieses Jahr habe ich nicht das ganze Konzert gesehen.
Pünktlich 1.07 Uhr stand ich auf dem Bahnhof in Gräfenhainichen. Dort fuhr der letzte Zug vor der Nachtpause. Mit einem Riesenumweg über Wittenberg, Dessau und Bitterfeld fuhr ich mit RB, RE und S-Bahn S2 zum Bahnhof Wilhem-Leuschner-Platz und lag gegen 4.00 Uhr im Bett.