12. Juli 2013
Nach ein paar Stunden Schlaf startete dann am Freitagnachmittag der inzwischen sechste Fahrrad-Splash. Die Strecke bin ich nun schon öfters gefahren, aber es sollte diesmal zwei Überraschungen geben. In Krensitz war die Gegenrichtung der Bundesstraße gesperrt, weil die Straße erneuert wurde. Hier beschloss ich, auf dem Rückweg einfach den Fußweg zu nehmen.
Die zweite Überraschung gab es in Löbnitz: die Straße nach Pouch war wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Darüber machte ich mir noch keine Sorgen, als Radfahrer kommt man meist auch so durch. Ein paar Kilometer weiter, war ich dann völlig perplex. Die Mulde hatte beim letzten Hochwasser ungefähr hundert Meter, der auf Sand gebauten Straße, in den See gespült. Es sah aus, wie in einem Endzeitfilm.
Ich musste dann querfeldein, durch den Sand, auf die andere Seite. Mit dem üblichen Gegenwind kostete das soviel Zeit, das ich leider Chefket verpasste. Ich kam aber pünktlich zu Damion Davis an der Vulcano Stage an. Dessen Album Querfeldein rotiert hier schon eine Weile und ich wollte ihn unbedingt sehen.
Damion Davis gab alles. Neben „Alter“ und „Immmer unterwegs“, gab es auch „S.O.T.P.“, wo er KRS One zitiert. „Man-über-Board“ gab es leider nicht. Höhepunkt des Konzerts war, als Damion Davis – als Respekt für die Writer – mal eben auf der Graffiti-Stage weiterrappte und das Publikum mitnahm. Dann sprang er runter und lies sich vom Publikum zurück zur Vulcano Stage tragen.
Graffiti gab es diesmal nicht viel. Man wurde den Eindruck nicht los, dass das nur noch eine Alibi-Funktion hat. Sah aber gut aus. Die Happy Hip Hops wurden mit papiernen Ü-Eiern überklebt und im Laufe des Splash „ausgepackt“.
Als nächster war Dendemeier dran. Der Rhetorik-Checker hatte kein neues Material, sondern brachte Tracks von seinen letzten Platten. Eins Zwo Sachen waren nicht drin. Nach der Aktion-Show von Damion Davis, war das eher chillig. Kurzzeitig kamen noch Jan Delay und Samy Deluxe auf die Bühne.
Nach Dende war, wegen einer Viertelstunde Zeitverschiebung auf der Vulcano Stage, noch genug Zeit mal einen Blick auf die Aruba-Stage zu werfen. Dort wurde das Sorgenkinder Soundsystem abgestraft. Nicht das Samy inzwischen das Rappen verlernt hätte, aber das Ganze war wohl musikalisch etwas zu experimentell. Der harte Kern der Samy-Fans feierte aber die lustige Show.
Derartigen Klamauk brauchten ATCQ nicht. Q-Tip, Phife Dawg, Ali Shaheed Muhammad und auf dem Splash ging der Jazz ab. A Tribe Called Quest. Die Vulcano Stage war brechend voll. Ich drängelte mich mal ganz nach vorn vor. Nach diesem Konzert musste ich mal eine Coke trinken – die kostete dieses Jahr 3.50 Euro.
Bei Marteria und seinem Alter Ego Marsimoto, dem Hauptact am Freitag, wurde es so voll, das tatsächlich einige gehen mussten, weil es keinen Platz mehr gab, wo man etwas sehen konnte. Es ist doch erstaunlich das Marteria hier wieder abräumte. Da war grüner Rauch mit einem Riesen-Joint, da gab es ein Gummiboot und die letzten zwanzig Sekunden wurde gehüpft. Das hatten wir schon zweimal. Diesmal gab es noch ordentlich Pyrotechnik und lila Wolken.
Bis früh zwei Uhr chillte ich noch an der Aruba Stage, wo drei DJs als „Berlin Bass“ die entsprechende Musik auflegte. Robot Koch aus der Green-Berlin-Ecke war da die Fortsetzung des vorherigen Acts.