Kirschweg: Von Altenburg nach Weißenfels

Am 21. Juni 2014 startete ich zu einer Radtour nach Altenburg. Den Plan um 8.13 Uhr loszufahren gab ich nach einer kurzen Nacht auf. Stattdessen ging es ausgeschlafen um 11.13 Uhr mit der S-Bahn am Haltepunkt Wilhelm-Leuschner-Platz nach Altenburg. Das Verbundticket kostete 8.30 Euro.

Altenburg
Altenburg

Die Radtour wollte ich eigentlich Drei-Flüsse-Tour nennen. In Altenburg war ich bereits bei meiner Pleiße-Radtour, in Zeitz war ich schon bei der Elster-Radtour und in Weißenfels war ich bei der Saale-Radtour. Die Tour (eigentlich zwei Radtouren) hatte ich aus einem Broschüre des MDR mit dem Titel „Ausgeflogen – 12 tolle Touren durch Mitteldeutschland“.

Altenburg
Altenburg

Altenburg hat miserable Radwege. Dafür gibt es aber schöne Schilder an jeder Straßenecke. Das hörte nach Altenburg jedoch auf und so fuhr ich nicht nördlich des Restlochs Zechau, sondern südlich nach Starkenberg. Das war aber nicht so schlimm. Schwierigkeiten machten der starke Gegenwind und die Steigungen. Die Jacke hatte ich wieder ausgezogen.

Unterwegs
Unterwegs

Proviant hatte ich nicht mitgenommen. Das war aber auch nicht nötig: unterwegs säumten zahlreiche Kirschbäume die Straßen und Wege. Da hab ich dann auch beschlossen die Radtour Kirschweg zu taufen. Drei-Flüsse-Tour hätte sich ja auch angeboten.

Kirschbäume
Kirschbäume

Nach Starkenberg fuhr ich wieder nach Norden und bog dann bei Meuselwitz nach Westen ab. Auch hier fuhr ich dann wieder anders, weil ich den richtigen Weg nicht fand. Ich kam nach Spora und fuhr dann über Würchwitz zur Bundesstraße 180. Eine kilometerlange Abfahrt nach Zeitz entschädigte dann für die ganzen Bergauffahrten unterwegs.

Zeitz
Zeitz

Auch bei diesem Besuch von Zeitz war ich nicht im Schloss Moritzburg und im Dom, denn mir fehlte wieder die Zeit. Es war bereits 14.30 Uhr und ich hatte für die 33 Kilometer zweieinhalb Stunden gebraucht. Dafür hab ich diesmal ein paar interessante Sachen gesehen, wie das Hauptgebäude der ehemaligen Kinderwagenfabrik in der Badstubenvorstadt. In einem Kinderwagen von ZEKIWA (Zeitzer Kinderwagen) bin ich auch mal durch die Gegend gerollt worden.

Schloss Moritzburg
Schloss Moritzburg

Zucker wird in Zeitz seit 1858 hergestellt, seit 1993 in einer der modernsten Zuckerverarbeitungsanlagen Europas: die Zuckerverarbeitung der Südzucker AG. Ein Ableger, die Südzucker Bioethanol GmbH, baute 2005 in Zeitz die größte Bioethanolanlage Europas. Bekannt ist Zeitz auch durch ZETTI, einer bekannten Süßwarenmarke aus DDR-Zeiten. ZETTI gehört heute einer Leipziger Firma.

Südzucker
Südzucker

Von Zeitz aus ging es erstmal auf der Bundesstraße 180 zum Kretzschauer See. Von dort ging es nach Gladitz. Dort fehlte jegliche Beschilderung, ich fand jedoch den weiteren Weg nach Hollsteitz. Neben zwei Pferdekutschen, die mich im Galopp überholten, gab es hier schöne Kirschbäume. In Hollsteitz ging es dann nicht weiter. Der angegebene Weg wurde von Straußen bewacht und endete auf einer Wiese.

Kirschen
Kirschen

Also bog ich nach Süden ab und fuhr auf der B180 nach Priesen. Nach Bonau endete der Radweg dann auf einem Grasweg, der quer über den Acker verlief. Dort gab es wieder sehr schöne Kirschbäume, die Früchte in allen Schattierungen von Rot trugen. Der Ackerweg endete leider nicht in Krauschwitz, sondern in Teuchern. Hier beschloss ich, die MDR-Broschüre öffentlich zu verbrennen.

Spargeldorf
Spargeldorf

In Teuchern packte ich dann den Tablet PC aus und suchte einen Weg entlang der Bahnlinie über Nessa nach Weißenfels. Nach Nessa folgte der größte Windpark, den ich je gesehen habe: der Windpark Stößen-Teuchern. Ich taufte ihn Spargeldorf. Beiderseites der Autobahn 9, die ich auf einer kleine Straße überquerte, stehen 70 (siebzig) Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 138,2 MW.

Weißenfels
Weißenfels

Nun ging es auf einer langen bergigen Straße direkt nach Langendorf und weiter nach Weißenfels. Mit dem Tablet navigierte ich zum Bahnhof und suchte die nächste Zugverbindung heraus. 18.26 Uhr fuhr eine RegioBahn nach Leipzig. Da inzwischen recht dunkle Wolken aufzogen, beschloss ich mit diesem Zug nach Leipzig zu fahren. Es hätte auch die Variante gegeben, auf dem Elster-Saale-Radweg nach Leipzig zu fahren.

RegioBahn
RegioBahn

Somit war die Radtour nach 70 Kilometern beendet. Im Zug stieg dann noch eine größere Radfahrergruppe zu und das Fahrrad-Abteil wurde voll. Ich hätte beinahe vergessen mein Verbundticket zu lochen. Die Rückfahrt kostete 6,80 Euro.

In Leipzig-Leutzsch stieg ich um. Hier trifft die von Weißenfels kommende Bahnstrecke Leipzig-Großkorbetha auf die Bahnstrecke Leipzig–Probstzella. Nach zehn Minuten erschien die S-Bahn S1 und ich fuhr noch zwei Haltestellen bis zum Plagwitzer Bahnhof. Im Nieselregen radelte ich dann nachhause.

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