Ostsee-Radurlaub
von Flensburg nach Lübeck
15. Juli – Von Dänemark über Flensburg nach Kappeln
Heute startete die Fahrt auf dem Ostseeküsten-Radweg an der Grenze von Dänemark zu Deutschland. Natürlich mußte ich erstmal dorthin kommen. Nach der Radübergabe – früh um 8 Uhr – fuhr ich durch Flensburg Richtung Dänemark. Nach einer längeren Fahrt fand ich dann endlich die Grenze. Wegen mangelnder Beschilderung wurde es etwas anstrengend. Auch weil ich in wasserdichter Kleidung fuhr.
Die Grenze war eher enttäuchend: ein Schild und drei Fahnen. Zurück nach Flensburg war alles perfekt ausgeschildert, es hörte auf zu regnen und ich war in kürzester Zeit wieder am Museumshafen Flensburg, wo gerade der Dampfer Alexandra ablegte.
Ich versuchte (noch einmal) die Dagmar Aaen zu finden, den Haikutter von Arwed Fuchs. Aber das Schiff war nicht zu entdecken. Die wasserdichten Hosen hängte ich kurz zum trocknen auf und wechselte die Jacke. Ich hatte noch ein wenig Zeit, also besuchte ich auch noch das Schifffahrtsmuseum von Flensburg. Besonders faszinierend war der Kaufmannsladen.
Pünktlich 11:30 Uhr legte dann die MS Viking ab, die mich und mein Fahrrad für 9 Euro mitnahm. Nun ging es nochmal mit dem Schiff Richtung Dänemark. Aber nach einer Umrundung der dänischen Ochseninseln (siehe auch ochseninseln.de) drehte das Schiff nach Glücksburg ab.
Da die heutige Etappe über 70 Kilometer haben sollte, wollte ich mit der Schiffsfahrt die Strecke nach Dänemark wieder herausholen. Genau nach einer Stunde, also 12.30 Uhr, legte die MS Viking in Glücksburg an.
Nach einer kurzen Strecke am Strand (radfahren verboten) bog ich dann in den Ort ab und umrundete das Schloss Glücksburg – ein Wasserschloss. Die Radwegausschilderung war furchtbar, irgendwie führten alle Radwege nach Flensburg. Da wollte ich aber nicht hin. Ich fuhr dann einfach Richtung Rüde und traf dann später bei Bockholmwik wieder auf den Radweg.
Die Reise führte dann entlang der Flensburger Förde und der Geltinger Bucht durch eine landschaftlich sehr reizvolle – leider aber auch sehr hügelige – Gegend. Der Radweg machte alle möglichen Metamorphosen durch: mal Trampelpfad, mal asphaltiert, mal ein 20 Zentimeter breiter Dünenweg, dann wieder eine breite Straße, mal durch den Wald, mal direkt am Strand…
Als ich dann am Strand bei Kronsgaard ein Handy-Foto machte, stellte ich fest, das sich das Gerät auf einen dänischen Anbieter eingestellt hatte. Dieser sendete auch gleich eine SMS mit seinen Preisen. Ich hab dann wieder auf meinen Anbieter zurückgestellt.
Die Sonne war herausgekommen. Die Jacke hatte ich bereits weggepackt und sie Ostsee und der Himmel schimmerten in allen möglichen Blautönen.
Über eine seltsamen Umweg nach Schwackendorf kam ich dann gegen 17.30 Uhr direkt am Hafen von Kappeln an. Mit der Navigations-App vom Handy lies ich mich dann an St. Nikolai vorbei zum Thomsens Motel lotsen, wo ich diese Nacht schlafen werde. Danach hab ich noch die Stadt erkundet.
Kappeln liegt am Schlei, einem Meeresarm der Ostsee, der 42 Kilometer ins Landesinnere reicht. Am Ende der Schlei in Schleswig war ich gestern. Dort steht der Wikingturm. In Kappeln sind Angelner und Schwansener Ufer der Schlei durch eine Klappbrücke verbunden, die zufällig gerade hochgeklappt war, als ich dort lang radelte. Gleich daneben der Heringszaun, eine Art Reuse.
Zuspät kam ich für die Angeln-Bahn (Webseite), die nur sonntags, jeweils um 11.00 und 14.00 Uhr fährt und auch Fahrräder mitnimmt. Mit einer Höhe von 30 m die höchste Windmühle Schleswig-Holsteins ist die Holländer-Mühle – heute kann man da heiraten.
Leider bekommt mein Internet-Stick keine gute Verbindung.