Ostsee-Radurlaub: Greifswald

Ostsee-Radurlaub
Hiddensee, Rügen und Usedom
7.8. – Von Bergen über Göhren nach Greifswald

Karte

Der heutige Tag begann 5.30 Uhr als ich versuchte aufzustehen. Ich stand dann aber erst 6.00 Uhr unter der Dusche, Frühstück um halb sieben und viertel acht gings dann los. Noch ein letzter Blick auf den Arndt-Turm (dazu später mehr) neben dem Hotel und es ging los.

Ernst-Moritz-Arndt-Turm Bergen
Ernst-Moritz-Arndt-Turm Bergen

Zuerst bin ich dieselbe Strecke wie gestern gefahren und diesmal ging es mit Rückenwind bergab. Vorbei an Karls Erlebnisdorf kreuzte ich schonmal die Schienen der Rügenschen BäderBahn.

Karls Erlebnisdorf in Zirkow
Karls Erlebnisdorf in Zirkow

Dann traf ich in Sellin ein. Ich bin ein wenig durch die Stadt gefahren (sah alles noch sehr verschlafen aus) und hab mir die Seebrücke, die eine Tauchgondel hat, angesehen. Auch dort ist die Flaniermeile (Wilhelmstraße) mit diesem häßlichen Kopfsteinpflaster gelegt.

Seebrücke mit Tauchgondel Sellin
Seebrücke mit Tauchgondel Sellin

Weiter ging es nach Baabe, dazu mußte ich erstmal in Sellin den Radweg wiederfinden und eine Einbahnstraße verkehrt befahren. Bei meiner Ankunft fuhr der erste Zug der RüBB (von Göhren nach Binz) mit kurzem Halt durch den Bahnhof und ich knipste fleißig.

Rasender Roland in Baabe
Rasender Roland in Baabe

Noch ein paar Kilometer bis Göhren. Eigentlich wollte ich den großen Findling angucken, aber auf der Promenade war radfahren verboten und es war nur noch eine halbe Stunde bis Abfahrt. So habe ich ein Eis, einen Kaffee und zwei Pins gekauft und natürlich die Fahrkarten für 9.- Euro und 3.- Euro (fürs Rad) und der Lok beim rangieren zugesehen.

Rasender Roland in Göhren
Rasender Roland in Göhren

Der „Rasende Roland“ ist eine Schmalspurbahn. Die erste Strecke wurde 1895 eingeweiht. Heute fährt die Bahn regelmäßig zwischen Göhren und Putbus, im Sommer auch bis Lauterbach Mole. Ich war deshalb so früh aufgestanden, um den ersten Zug (Abfahrt 9.53 Uhr in Göhren) zu kriegen. Der nächste Zug wäre erst 11.53 Uhr gefahren.

Rasender Roland in Putbus
Rasender Roland in Putbus

Mein Fahrrad wurde im Gepäckanhänger verstaut und pünktlich fuhr der Zug ab. Da alle Türen offen standen, zog auch öfters die Abluft der Dampf-Lok durchs Abteil. Ein Teil der Strecke hatte ich bereits vom Rad aus gesehen, ansonsten gab es meist Wald und Landschaft.

Rasender Roland
Rasender Roland

11.17 Uhr hielt der Zug in Lauterbach Mole – der Hafen des Ortes. Ich holte mein Fahrrad ab und betrat erstmal einen Futterkutter. Mit gebratenem Fisch im Brötchen kletterte ich wieder runter. Dann ging es mit dem Fahrrad in Richtung Glewitzer Fähre.

Rasender Roland in Lauterbach
Rasender Roland in Lauterbach

Die Strecke von Lauterbach bis Groß Schoritz ist eigentlich ein Wanderweg. Ich fuhr nach Karte (Wander- und Radwanderkarte Rügen), die ziemlich genau war. Jeder kleine Trampelpfad war da eingezeichnet. Die Beschaffenheit des Wanderweges schwankte von Asphaltweg bis Kartoffelacker. Da gab es auch mal wieder Betonplatten.

Wanderweg in der Nähe von Dumsevitz
Wanderweg in der Nähe von Dumsevitz

In Groß Schoritz guckte ich mir das Arndt-Haus an – das Geburtshaus jenes Ernst Moritz Arndt, an dessen Turm ich früh gestartet war. In Bergen gibt es noch ein Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und das Ernst-Moritz-Arndt-Stadion. Warum auch immer.

Arndt-Haus Groß Schoritz
Arndt-Haus Groß Schoritz

Von Groß Schoritz ging es dann entlang der Landstraße über Zudar bis zur Glewitzer Fähre. In Zudar suchte ich die Wallfahrtskirche, fand aber nur Schilder. An der Fähre gab es einen plötzlichen Regenschauer und bevor ich meinen LVZ-Regenponcho übergeworfen hatte, war ich auch schon ordentlich nass. Neben ein paar Autos setzte auch ein englischsprechendes Ehepaar mit Rädern über. Den LVZ-Regenponcho – den es bei meinem ersten Fahrradfest gab – warf ich auf der Fähre in die Mülltonne.

Glewitzer Fähre
Glewitzer Fähre

Ich hatte dann einen gelben Regenponcho (für 50 Cent bei McGeiz) übergeworfen und fuhr nach Neuenkirchen bei Greifswald. Die Strecke – ca. 15 Kilometer – war das Schimmste, was ich bisher an der Ostseeküste hatte. Von der Bundesstraße wurden die Radfahrer mit Mindestgeschwindigkeit-Schildern auf eine Pflasterstraße verbannt. Die Buckelpiste stammte vermutlich aus dem vorletzten Jahrtausend. Welche kranken Idioten haben sich das einfallen lassen?

Straße zwischen Reinberg und Neuenkirchen
Straße zwischen Reinberg und Neuenkirchen

In Neuenkirchen – wo ich gegen 16.00 Uhr eintraf – bin ich erstmal ins Hotel Stettiner Hof, wo ein Transporter der Mecklenburger Radtour gerade meine Reisetasche vorbei brachte. Das Hotel hat eine kleine Schmalspur-Eisenbahn im Garten stehen.

Museumshafen an der Ryck
Museumshafen an der Ryck

Gegen 17.00 Uhr bin ich nach Greifswald gefahren und hab mir die Stadt angesehen. Bei einem kleinen Einkaufsbummel hab ich eine wasserdichte Jacke und ein Basecap gekauft. Dann suchte in noch einen Einkaufsmarkt und hab Proviant gebunkert.

Greifswald
Greifswald

Leider hat sich auf dem Marktplatz mein Fotoapparat verabschiedet. Man kann noch knipsen, aber das Display funktioniert nur zur Hälfte. Man sollte halt sowas nicht fallenlassen. Einstweilen geht das so.

Alle Artikel zu dieser Reise

Schreibe einen Kommentar