Parkbogen Ost

Die folgende Radtour stammt aus einem kleinen Faltblatt mit dem hochtrabenden Titel „Parkbogen Ost – Visionen für Leipzig“ und beschreibt einen Rundkurs durch den Leipziger Osten. Die Tour dauert, wenn man gemütlich radelt, etwa eineinhalb Stunden. In den Abendstunden des 13. August – der Spitzbart lässt grüßen – startete ich am Johannisplatz.

Grassi Museum
Grassi Museum

Der Johannisplatz hat seinen Namen von der Johanniskirche, die sich in dem kleinen Parkdreieck zwischen Dresdner und Prager Straße befand. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. Das Grab von Johann Sebastian Bach wurde damals in die Thomaskirche umgelegt.

Dahinter steht das Grassi-Museum. Der Bau wurde aus dem Grassi-Vermögen finanziert. Grassi verdanken wir auch das Gewandhaus und den Mendebrunnen, der gerade saniert wird. Früher stand an dieser Stelle das Johannishospital, dessen Vorläufer eine Lepra-Kommune war.

Und gleich hinter dem Krankenhaus befand sich der Johannisfriedhof. Heute ist das ein kleiner Park. Zum Zeitpunkt meiner Tour war leider Grassi-Museum und Park zugeschlossen.

BUGRA-Messehaus
BUGRA-Messehaus

Ich fuhr den Täubchenweg weiter und bog in den Gutenbergplatz. Dort befindet sich das Bugra-Messehaus. Bugra ist die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik die es von 1914 bis 1993 gab. Das Haus heißt eigentlich Deutsches Buchgewerbehaus und zerfällt langsam.

Lene-Voigt-Park
Lene-Voigt-Park

Über Täubchenweg und Gerichtsweg geht es nun weiter zum Westeingang des Lene-Voigt-Parks. Dieser befindet sich auf dem Gelände des Eilenburger Bahnhofs, der seit dem Krieg nicht mehr benutzt wurde. Bis 2004 wurde die Brachfläche in eine grüne Lunge umgewandelt. Großer Beliebtheit erfreute sich das multifunktionale Spielfeld bei meiner Durchfahrt. Am Ostende des Parkes führt der Weg weiter als Anger-Crottendorfer-Bahnschneisse.

Anger-Crottendorfer-Bahnschneisse
Anger-Crottendorfer-Bahnschneisse

Hier geht es weiter bis zu einem alten Brückenfundament, wo der Weg nach Norden abbiegt. Nun geht es, immer an den Gleisen der ehemaligen S-Bahn-Linie entlang, bis zur Zweinauendorfer Straße. Dort nach rechts über die Wichernstraße und die Stegerwaldstraße zur Theodor-Neubauer-Straße. Dann unter den Gleisen hindurch auf einen schmalen Weg linksseitig, dann wieder unter den Gleisen durch auf einen noch schmaleren Weg rechtsseitig und schon steht man am Bahnviadukt Sellerhausen.

Bahnviadukt Sellerhausen
Bahnviadukt Sellerhausen

Über den Viadukt führte die 1878 eröffnete und 2012 stillgelegte Bahnstrecke Hauptbahnhof-Connewitz. Zuletzt fuhr hier die S-Bahn. Im Zuge der Veränderungen durch den City-Tunnel, wurde die Strecke überflüssig. Der Viadukt wurde wegen der Rietschke gebaut. Das ist ein kleines Bächlein, das in Zuckelhausen entspringt. Früher endete die Rietschke in der Parthe, heute endet der Bach in der Leipziger Kanalisation.

Rietschke
Rietschke

Hier bin ich nun westlich um die Fußballplätze des dortigen Vereins herumgefahren und auf der Wurzner Straße gelandet. Dort befindet sich der ehemalige obere Bahnhaltepunkt am Ende des Viadukts. Über die Annenstraße und die Wurzner Straße gelangt man zum unteren Bahnhaltepunkt an der Adolph-Diesterweg-Schule.

Haltepunkt Sellerhausen
Haltepunkt Sellerhausen

Dieser Haltepunkt ist recht modern, außerdem kann man hier schön die Gleise unterqueren. Durch die dortige Unterführung geht es dann zur Portitzer Straße. Wenn man dieser Straße fogt, landet man direkt an der Torgauer Straße, neben dem Fußballplatz.

Volksgarten
Volksgarten

Der Park auf der anderen Straßenseite heißt Volksgarten. Dort befindet sich ein Apelstein. Apel ließ 1864 diese Steine zum Andenken an die Völkerschlacht, die ja vor genau 200 Jahren stattfand, aufstellen. Der Stein erinnert an Michel Ney – Herzog von Elchingen, Fürst von der Moskwa und Marschall von Frankreich.

Adenauerallee
Adenauerallee

Dort soll der Parkbogen eigentlich durch die Kleingartenanlage führen. Leider mögen die dort keine Radfahrer, so das ich auf der Adenauerallee weiterfuhr. Das ist die Bundestraße 6, die einen Radweg hat. Erst unter der Bahn hindurch, dann unter der Hermann-Liebmann-Straße durch und am Ende macht die Straße einen Bogen nach links.

Postbahnhof Leipzig
Postbahnhof Leipzig

Dort ist der ehemalige Postbahnhof von Leipzig. Der Postbahnhof ist drei Jahre älter als der Leipziger Haupbahnhof, aber seit 1994 stillgelegt. Am Ende der Adenauerallee bog ich nach rechts auf die Rackwitzer Straße. Diese Gegend nennt man auch Gothisches Bad. Dort befand sich tatsächlich mal eine Badeanstalt an der Parthe. Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen.

Parthe-Tunnel
Parthe-Tunnel

Heute ist vor allem der Parthe-Tunnel interessant. Auf dem Weg zum Leipziger Zoo fliesst die Parthe hier ungefähr 200 Meter durch einen Tunnel, um die Bahnanlagen des Leipziger Hauptbahnhofes zu unterqueren. Ich fuhr dann, links um die Ecke, auf die Berliner Straße.

Berliner Brücke
Berliner Brücke

Hier wird fleißig gebaut. Die Brücke an der Berliner Straße wurde erneuert und für den City-Tunnel tauglich gemacht. Einen Kilometer weiter endete meine kleine Radtour am Leipziger Hauptbahnhof.

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