Ostsee-Radurlaub: von Lübeck nach Stralsund
5. Juni – von Kühlungsborn nach Bad Doberan, Warnemünde und Rostock
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Da ich Kühlungsborn eher uninteressant fand, verließ ich nach zwei Butterbrötchen, einer Kanne Kaffee und vielen guten Tipps von der Hotelrezeption den Ort in Richtung Heiligendamm. Leider spielte das Wetter nicht mit: Leichter Sprühregen. Ich mußte zum ersten Mal die Regenjacke auspacken.
Der ursprüngliche Plan war mit der Bäderbahn Molli (Molli-Schmalspurbahn) nach Heiligendamm zu fahren. Wegen Bauarbeiten zwischen Kühlungsborn und Heiligendamm war das leider nicht möglich. So beschloss ich, mit der kleinen Schmalspurbahn von Heiligendamm nach Bad Doberan zu fahren.
In Bad Doberan ist das Münster sehenswert. Fürs Reingehen wird aber Geld verlangt. Vor dem Münster hat ein gewisser Marko erfolgreich bewiesen, dass auch Nordlichter Thüringer Rostbratwurst zubereiten können. Und Kaffee.
Dann ging es übers Stadtzentrum und verschiedene Dörfer nach Nienhagen, wo es auf dem Ostseeküsten-Radweg – an der Steilküste entlang – weiterging. Zwischendurch bin ich mal runter geklettert und hab einen schönen Briefbeschwerer mitgenommen (nein – kein Bernstein). Auch die Regenjacke wurde wieder im Rucksack verstaut. Die Sonne kam raus.
Der Radweg führte hier schön durch den Wald auf festgetrampelter Erde. Nach dem Sprühregen vom Vormittag ging das noch halbwegs, nach einem richtigen Regen möchte man das nicht fahren. Das Landpartie-Rad sieht jetzt „benutzt“ aus. Meine Schuhe auch.
Am Nachmittag traf ich in Warnemünde ein. Dort erstieg ich zuerst den alten Leuchtturm gleich neben dem Teepot. Dann hab ich wieder mal ein Schiff betreten: Hafenrundfahrt mit der Käpp’n Brass. Die einstündige Fahrt war sehr informativ. Das Schiff fuhr zum Passagierkai, zur Warnow-Werft, zum Seehafen und dann zurück zum Alten Strom, wo die Reise auch begonne hatte.
Auffällig war hier, dass die kleinen Rundfahrt-Schiffe alle außerhalb der Fahrrinne fuhren. Die Fahrrinne wird durch grüne und rote Tonnen (man sagt nicht Boje) angezeigt. Dort waren nur die ganz großen Schiffe unterwegs.
Danach ging es nach Rostock. Der Weg zog sich bestimmt über 10 Kilometer, war stellenweise nicht ausgeschildert und zum Teil linksseitig. Marsimoto-Town begrüßt seine Gäste mit einem Bunker, in dem offensichtlich Veranstaltungen stattfinden. Erst am Stadthafen wurde es interessanter. Sogar die DDR-Neubauten sahen hier hanseatisch aus.
Ein Blick auf die Uhr zeigt dann auch schon 17.30 Uhr. Also noch schnell durchs Stadtzentrum geradelt, ein paar Sehenswürdigkeiten angesehen und ins Hotel Die Kleine Sonne. Weil die von Halbpension nichts wissen wollten, bin ich dann noch zu Fuß ins McDonalds in der Kröpeliner Straße.
Morgen will ich auf jeden Fall nicht mit dem Rad zurück nach Warnemünde – entweder ich nehme ein Schiff oder die S-Bahn. Inzwischen habe ich ordentlich Sonnenbrand – obwohl hier fast immer düsteres Wetter war.