Ostsee-Radurlaub
Hiddensee, Rügen und Usedom
9.8. Über Görmitz und Wolgast nach Karlshagen
Der heutige Tag begann wieder mit einer Bergabfahrt zum Strand. Dort hab ich mir erstmal die Bansiner Seebrücke angesehen. Von dort aus folgte ich dem Strandradweg nach Nordwesten. Nach den Kaiserbädern kamen die Bernsteinbäder: Ückeritz, Loddin-Kolpinsee, Koserow und Zempin.
Da ich gegen halb neun gestartet war, war die Promenade noch recht leer und ich bin ganz gut vorangekommen. Vor Ückeritz zog sich erstmal ein Zeltplatz für mehrere Kilometer den Weg entlang.
Dann wurde es anstrengend: Der Weg führte wiedermal bergauf und bergab und es wurde von Ort zu Ort schlimmer. Am Ende standen sogar Warnschilder. In Koserow wurde der Strechelsberg von einem Förster mit Buchen bepflanzt, der dafür ein Denkmal bekam. Die Salzhütten von 1882 sind eine Gaststätte.
In Zinnowitz gab es auch eine Seebrücke, aber mit Tauchgondel. Leider war diese gerade abgetaucht. Außerdem gibt es eine schöne Kirche von 1894. Die Einladung des Pfarrers mal einzutreten, mußte ich leider ausschlagen.
Bei Zinnowitz hab ich den Küstenradweg verlassen und bin auf einer Straße nach Neuendorf gefahren. In der Gegend wurde und wird Erdöl gefördert. Eine Firma baut dort gerade eine neue Anlage.
Mein eigentliches Ziel war aber die Insel Görmitz, auf der ich mal vor ca. 35 Jahren Urlaub machte. Ich hab dort meinen ersten Fisch gefangen (einen Stichling mit der Hand), fand einen kleinen roten Traktor faszinierend, der damals über die Insel tuckerte, und habe gelernt, wie man Regenwürmer mit elektrischem Strom fängt.
Aber erstmal mußte ich die Insel finden. Natürlich bin ich einen kleinen Umweg über Deichkronen gefahren. Auf dem Damm zur Insel liegen noch die DDR-Betonplatten und auf der Insel stehen noch die halb verfallenen Gebäude. Davor grasten ein paar Rinder. Dann fuhr ich zurück nach Neuendorf.
Von Neuendorf ging es über Krummin nach Wolgast. Schon von weitem sah man das „Blaue Wunder“ – eine kombinierte Straßen-/Eisenbahnbrücke über die Peene. Als ich ankam wurde die Brücke gerade zugeklappt und ich betrat wieder das Festland. Die Originalbrücke wurde übrigens, genau wie die Eisenbahnhubbrücke von Karnin, 1945 von der Wehrmacht gesprengt.
In Wolgast machte ich gleich eine Hafenrundfahrt. Nach zweimaliger Unterquerung der Peenebrücke ging es mit der MS Klaus Störtebecker zur Peene-Werft, die, im Gegensatz zu vielen anderen Werften, volle Auftragsbücher zu haben scheint. Neben Marineschiffen zur Wartung, waren auch Neubauten zu sehen.
Dann hab ich noch einen kleinen Stadtbummel gemacht und mit die Kirche und das Rathaus angesehen. Außerdem gabs Bratwurst und einen Eisbecher. Den Kirchturm konnte man für zwei Euro besteigen: ein wirklich phantastischer Ausblick.
Dann ging es wieder über die Peenebrücke nach Usedom. Ich fuhr nach Trassenheide und folgte dort der Straße bis Karlshagen, wo ich ziemlich schnell das Hotel Nordkap fand. Leider ist auch hier nur eine EDGE-Verbindung möglich.